VW-Werkschef: Wolfsburg wieder stabiler, Trinity 'eng verknüpft'

dpa-AFX · Uhr

WOLFSBURG (dpa-AFX) - Volkswagen sieht nach dem Abrutschen der Produktion durch Chipmangel und Corona-Krise wieder Chancen für eine bessere Auslastung des Stammsitzes Wolfsburg. Das Zukunftsprojekt Trinity bleibe zudem mit dem Heimatstandort "eng verknüpft", sagte Werkschef Rainer Fessel am Montag - auch wenn unklar ist, ob die dafür geplante neue Fabrik nach teuren Software-Verzögerungen am Ende benötigt wird.

Das Hauptwerk, in dem die VW -Modelle Golf, Tiguan und Touran sowie der Seat Tarraco entstehen, war zuletzt chronisch unterausgelastet. 2021 hatte der Konzern hier weniger als 400 000 Autos fertig bekommen - es war ein Tiefstand seit Ende der 1950er Jahre. 2022 dürfte es nun wieder etwas aufwärts gegangen sein, sagte Fessel: "Wir werden auf jeden Fall die 400 000 erreichen und diese Zahl auch übertreffen. Aber es ist kein Geheimnis, dass wir damit nicht zufrieden sind."

Im September 2023 stellt VW den neuen Tiguan vor. Außerdem startet in Wolfsburg im neuen Jahr eine Teilfertigung des E-Modells ID.3, die 2024 zur Vollproduktion ausgebaut werden soll. Fessel räumte zugleich ein: "2023 wird aber noch mal ein besonders herausforderndes Jahr." Die Versorgungslage vor allem bei Elektronik schwanke weiter. Der Manager glaubt dennoch, die Produktion spürbar steigern zu können: "Ziel ist wieder eine höhere sechsstellige Stückzahl in Wolfsburg."

Nördlich des Werksgeländes sollte nach ursprünglicher Planung eine separate Fabrik für den digitalisierten Trinity gebaut werden. Dieses Vorhaben soll jedoch wackeln, seitdem der neue VW-Konzernchef Oliver Blume die Software- und Plattformstrategie überarbeitete. Alternativ könnte das Projekt ins Stammwerk integriert werden. "Die Option gibt es, aber es ist noch keine Entscheidung getroffen", erklärte Fessel./jap/DP/mis

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