UBS überrascht mit Gewinnanstieg

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Die größte Schweizer Bank UBS hat ihren Gewinn im Jahr 2022 überraschend gesteigert. Dank eines unerwartet guten Schlussquartals stand am Ende ein Gewinn von 7,6 Mrd. USD in den Büchern und damit zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Dienstag in Zürich mitteilte.

Der Vorsteuergewinn im Geschäftsjahr 2022 lag bei 9,6 Mrd. USD. Die UBS hat eine harte Kernkapitalquote von 14,2 Prozent. Das verwässerte Ergebnis je Aktie liegt bei 2,25 USD.

In Q4/22 betrug der Gewinn der Schweizer Bank 1,9 Mrd. USD. Das sind 0,50 USD je Aktie.

Wir starten aus einer Position der Stärke ins Jahr 2023.

Ralph Hamers (UBS-Chef)

Damit übertraf die UBS die Erwartungen von Analysten deutlich. Insgesamt vertrauten die Kunden der Bank im vergangenen Jahr rund 60 Milliarden Dollar an frischem Geld an, davon 23 Milliarden im vierten Quartal. Jetzt soll die Dividende wie bereits geplant von 50 auf 55 US-Cent steigen. Dabei verfolge die UBS weiterhin eine progressive Dividendenausschüttung.

Außerdem will das Institut im neuen Jahr erneut mehr als fünf Milliarden Dollar in den Rückkauf eigener Aktien stecken. Damit verteilt sich der Gewinn auf weniger Aktien, so dass der Aktienkurs steigt. Der Aktienrückkauf ist ein beliebtes Mittel von Firmen, um den Aktienkurs zu unterstützen.

UBS-Aktie sackt ab - trotz guter Zahlen

Die UBS-Aktie verlor kurz nach Handelsbeginn in Zürich fast drei Prozent und war damit klares Schlusslicht im Schweizer Leitindex SMI . Dennoch wird das Papier damit noch etwa 13 Prozent höher gehandelt als zum Jahreswechsel und ist sogar rund 60 Prozent teurer als vor der Corona-Pandemie im Januar 2020.

Branchenexpertin Flora Bocahut vom Analysehaus Jefferies bewertete die UBS-Geschäftszahlen des vierten Quartals als durchwachsen. Die Bank verdanke ihren überraschend hohen Überschuss vor allem unerwartet hohen Sondererträgen und einer niedrigen Steuerbelastung. Der geplante Aktienrückkauf falle jedoch höher aus als am Markt gedacht.

Im vergangenen Jahr profitierte die Bank weniger vom allgemeinen Anstieg der Zinsen als andere Geldhäuser. Im Gesamtjahr ging der Zinsüberschuss konzernweit sogar um ein Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zurück, obwohl er in der Vermögensverwaltung für reiche Kunden und in der Privat- und Firmenkundenbank um 17 Prozent anzog. Ein Jahr zuvor hatte die UBS beim Zinsüberschuss noch von einem positiven Effekt aus dem Guthabenfreibetrag der Schweizerischen Nationalbank profitiert.

Weil auch die Gebühren- und Provisionseinnahmen sanken, verringerten sich die gesamten Erträge im Berichtszeitraum um zwei Prozent auf knapp 34,6 Milliarden Dollar. Andererseits konnte die Bank ihre Personalkosten um fast vier Prozent drücken und damit einen Teil des Einnahmerückgangs wettmachen. Das Verhältnis von Kosten zu Erträgen verbesserte sich von 73,6 auf 72,1 Prozent.

Mit dem Jahresgewinn von 7,6 Milliarden Dollar stieg auch die Rendite auf das materielle Eigenkapital der UBS im Jahresvergleich von 14,1 auf 14,9 Prozent. Zum Vergleich: Die Deutsche Bank hat sich für 2022 eine Rendite von acht Prozent zum Ziel gesetzt und will bis Mitte des Jahrzehnts auf mehr als zehn Prozent kommen

Mittel- oder langfristige Anleger sollten auf jeden Fall einen Blick auf die UBS-Aktie werfen und zumindest auf die Watchlist setzen.

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