Weniger Arbeitslose in Euro-Zone trotz Konjunkturflaute

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Berlin/Brüssel (Reuters) - Trotz der drohenden Winterrezession in einigen Euro-Ländern ist die Zahl der Arbeitslosen in der Währungsunion zu Jahresbeginn zurückgegangen.

Sie sank im Januar um 220.000 im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 11,288 Millionen, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Bereinigt um saisonale Schwankungen lag die Arbeitslosenquote bei 6,7 Prozent. Sie verharrte damit auf dem Niveau von Dezember 2022.

Kaufkraftverluste durch die anhaltend hohe Inflation, die schwächelnde Weltkonjunktur und hartnäckige Materialengpässe belasten derzeit die Wirtschaft in der Euro-Zone. Hinzu kommen noch steigende Zinsen, die vor allem die Baubranche hart treffen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs deshalb im vierten Quartal 2022 lediglich um 0,1 Prozent. Auch im Gesamtjahr dürfte ein Aufschwung ausbleiben: Die EU-Kommission rechnet lediglich mit einem Wachstum von 0,9 Prozent.

In den einzelnen Euro-Ländern unterscheidet sich die Arbeitslosenquote teils sehr stark. Spanien weist aktuell mit 13,0 Prozent den höchsten Wert aus, gefolgt von Griechenland mit zuletzt 11,6 Prozent. Besonders niedrig ist die Arbeitslosenquote in Malta und in Deutschland mit jeweils 3,0 Prozent. "Insgesamt zeigte sich der Arbeitsmarkt trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation beständig", sagte die Chefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, zur aktuellen Entwicklung in Deutschland.

Europas größte Volkswirtschaft droht allerdings eine Winterrezession: Im vergangenen Quartal schrumpfte das deutsche Bruttoinlandsprodukt bereits um 0,4 Prozent. Geht es im laufenden ersten Vierteljahr erneut nach unten, womit die meisten Ökonomen derzeit rechnen, wird von einer technischen Rezession gesprochen. Trotz dieser Durststrecke versuchen viele Unternehmen auch angesichts des akuten Fachkräftemangels, ihre Mitarbeiter zu halten.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Reinhard Becker. - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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