Abverkauf zum Handelsstart - Banktitel unter Druck

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Quelle: Lemonsoup14

Der deutsche Leitindex geriet in der ersten Handelsstunde am Freitag unter deutlichen Verkaufsdruck - zeitweise notierte der Index über 300 Punkte im Minus im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs von gestern.

Lediglich RWE und Deutsche Börse notierten am Morgen marginal im Plus, der Rest der DAX40-Werte handelte im negativen Terrain.

Banktitel unter Druck

Bank-Aktien waren besonders stark unter Verkaufsdruck, hier belasteten schwache Vorgaben aus dem US-Bankensektor sowie der Zinsrückgang in den vergangenen Handelsstunden. Die Titel der Deutschen Bank verloren über 7 Prozent an Wert, Commerzbank-Papiere gaben über 5 Prozent nach.

Anleihen gefragt - Zinsrückgang

Deutsche Bundesanleihen sind am Freitag mit deutlichen Kursgewinnen in den Handel gegangen. Am Markt war die Rede von verstärkter Suche nach Sicherheit wegen der schwachen Aktienmärkte. Am Morgen stieg der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,78 Prozent auf 133,16 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen fiel im Gegenzug deutlich auf 2,52 Prozent.

Am Markt wurde auf die schlechte Stimmung an den Börsen verwiesen. Sichere Papiere wie Bundesanleihen wurden daher verstärkt nachgefragt. Hintergrund sind Probleme im US-Bankensektor, die offenbar auch mit dem deutlich gestiegenen Zinsniveau zu tun haben. Für Verunsicherung sorgten der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate und der Kursabsturz der Aktien der Silicon Valley Bank (SVB)."Solange nicht klar ist, ob die SVB-Probleme nur die Spitze des Eisbergs sind, dürfte vor dem heutigen US-Arbeitsmarktbericht Risk-Off dominieren", kommentierten Anleiheexperten der Commerzbank. Breitere Sorgen im US-Bankensektor könnten auch das Zinsanhebungstempo der Notenbank Federal Reserve in Frage stellen.

Hypoport-Aktie im freien Fall nach Jahresprognose

Die eingebrochene Nachfrage nach Immobilienkrediten macht dem Finanzdienstleister Hypoport weiter schwer zu schaffen. Nachdem Privatkunden schon seit vergangenem Sommer immer weniger Darlehen abschließen, rechnet Vorstandschef Ronald Slabke auch 2023 mit schwierigen Zeiten. Demnach dürfte der Umsatz um bis zu zehn Prozent sinken. Beim operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hält das Management sogar einen Einbruch um bis zu 30 Prozent für möglich, wie das Unternehmen überraschend am Donnerstagabend in Berlin mitteilte.

Die im Nebenwerte-Index SDax gelistete Hypoport-Aktie verlor kurz nach Handelsstart zehn Prozent auf 122 Euro. Zum Vergleich: Im Februar 2021 hatte das Papier mit 618 Euro ein Rekordhoch erreicht. Aus Sicht von Hypoport ist der Markt für Immobilienfinanzierungen derzeit dysfunktional. Der Vorstand erwartet, dass sich das Geschäft 2023 teilweise normalisiert. (mit Material von dpa-AFX)

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