Börse am Morgen: Dax klettert über 15.100 Punkte – FedEx schlägt Erwartungen- Vonovia kürzt Dividende

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Die Beruhigung der Lage im Bankensektor hat die Erholung des deutschen Aktienmarktes am Freitag weiter angetrieben. Der Dax knüpfte am Freitag an seine jüngste Erholung an und stieg im frühen Handel mit plus 0,97 Prozent auf 15.111,96 Zähler klar über die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn rutschte er aber wieder leicht nach Süden und liegt nach einer Stunde Handel mit 0,7 Prozent im Plus bei 15.072 Punkten.

Vor dem Wochenende wirkten die Notenbankhilfen für die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse sowie der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter nach, der für eine positive Reaktion an den Finanzmärkten gesorgt hatte. Die Währungshüter hatten sich im Kampf gegen die hohe Inflation von Problemen in Teilen der US-Bankenbranche nicht beirren lassen. Hinzu kam nun eine milliardenschwere Unterstützung für die im Zuge der jüngsten Turbulenzen im Finanzsektor in Schieflage geratene US-Regionalbank First Republic durch die größten amerikanischen Geldhäuser.

Im Tagesverlauf könnte noch der sogenannte große Verfall für Ausschläge der Aktienindizes sorgen. Gegen Mittag verfallen an der Termin- und Derivatebörse Eurex Optionen und Terminkontrakte auf den Dax und den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 . Investoren versuchen zu den Verfallterminen, die Indizes in die für ihre Marktposition günstige Richtung zu bewegen. Daher kommt es oft zu unvermittelten Kurskapriolen.

FedEx schlägt Erwartungen – Aktie steigt

FedEx hat gestern im nachbörslichen US-Handel Zahlen vorgelegt. Daraus wurde ersichtlich, dass auch Fedex vor Inflations- und Rezessionssorgen gefeit ist. Im dritten Quartal, das bis Ende Februar geht, hat FedEx weniger verdient. Das Nettoergebnis sank im Jahresvergleich von 1,1 Mrd. USD auf 771 Mio. USD. Die Erlöse fielen um rund sechs Prozent auf 22,2 Milliarden Dollar.

Der Gewinn lag aber immer noch über den Erwartungen der Analysten. FedEx hob auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr an und begründet dies mit Fortschritten bei seinen Bemühungen, die Kosten zu senken. Dies kam bei Anlegern gut an: Die FedEx-Aktie kletterte nach der Veröffentlichung der Zahlen um 8 Prozent.

Positiv gestimmt ist auch die Credit Suisse, die das Kursziel von 257 USD auf 269 USD erhöhte. Nach den Zahlen sei klar, dass die FedEx ein Top Pick sei.

Vonovia kürzt Dividende

Vonovia hat im vergangenen Jahr vor allem von der Übernahme der Deutsche Wohnen und höheren Mieteinnahmen profitiert und der Umsatz und das operative Ergebnis legten deutlich zu.

2022 legte der operative Gewinn (FFO) vor allem dank der Übernahme von Deutsche Wohnen im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 2,04 Milliarden Euro zu. Die Miete stieg per Ende Dezember im Schnitt auf 7,49 Euro pro Quadratmeter - das waren 2,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zum Zuwachs trugen vor allem modernisierte Wohnungen bei. Kosten für energetische Sanierungen wie etwa Wärmedämmung sowie den Austausch alter Heizungsanlagen und Fenster können Vermieter teilweise auf die Miete umlegen.

Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr um knapp ein Fünftel auf 6,26 Milliarden Euro. Unter dem Strich wies Vonovia einen Verlust von 669 Millionen Euro aus nach einem Gewinn von gut 2,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Buch begründete den Fehlbetrag mit Abschreibungen auf das Immobilienportfolio, auf das Development-Geschäft sowie auf die Pflegetochter in Höhe von insgesamt knapp 1,3 Milliarden Euro.

Vonovia hat zudem angekündigt, die Dividende um 0,81 EUR auf 0,85 EUR zu kürzen. Das ist weit mehr als Analysten erwartet hatten, die um eine Kürzung von 0,34 EUR ausgingen.

Baugenehmigungen brechen zu Jahresbeginn um gut ein Viertel ein

Schlechte Nachrichten für Vonovia: Der Rückgang bei den Baugenehmigungen hat sich zu Jahresbeginn rasant fortgesetzt. Im Januar wurden 21.900 Wohnungen in Deutschland genehmigt, gut ein Viertel (26 Prozent) oder 7.700 Bewilligungen weniger als im Vorjahresmonat. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Januar 18 .00 Wohnungen genehmigt, ein Minus von 28,5 Prozent binnen Jahresfrist. Dabei fielen die Bewilligungen für Einfamilienhäuser um gut ein Viertel und bei den Zweifamilienhäusern um fast die Hälfte. Bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, schrumpfte die Zahl der genehmigten Wohnungen um beinahe 29 Prozent.

Die Baugenehmigungen sind mit Blick auf den Wohnungsmangel in vielen Städten ein wichtiger Indikator. Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum ist die Zahl der Baugenehmigungen bereits im vergangenen Jahr um fast sieben Prozent auf 354.400 Vorhaben gefallen, der niedrigste Stand seit 2018. Wegen der stark gestiegenen Kreditzinsen und hohen Baupreise halten sich viele Bauherren mit Projekten zurück oder stornieren sie - von privaten Hausbauern bis Großinvestoren.

Auch das Neugeschäft mit Baufinanzierungen schrumpft seit Monaten, im Januar halbierte es sich gegenüber dem Vorjahresmonat. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat eingeräumt, dass die Ampel-Koalition das Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen verfehlen wird.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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