Zuversicht bei Covestro wächst - Aktienrückkauf geht wieder weiter

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Frankfurt (Reuters) - Für Covestro verläuft das Jahr dank niedrigerer Energiekosten und Einsparungen glimpflicher als zunächst befürchtet.

Für 2023 rechnet der Kunststoffkonzern nun bestenfalls mit einem operativen Gewinn (Ebitda) auf Vorjahresniveau von 1,6 Milliarden Euro bis hin zu einem Rückgang auf 1,1 Milliarden. Bislang hatte der Leverkusener Dax-Konzern ein Ergebnis deutlich unter dem Vorjahreswert prognostiziert. "Das erste Quartal 2023 ist deutlich besser verlaufen als noch zu Jahresbeginn erwartet und auch für das laufende zweite Quartal sind wir zuversichtlich", sagte Finanzchef Thomas Toepfer am Freitag. "Wir sehen einen klaren Aufwärtstrend."

Das laufende Aktienrückkaufprogramm, das Mitte vergangenen Jahres wegen der trüben konjunkturellen Aussichten auf Eis gelegt worden war, soll nun kurzfristig wieder aufgenommen werden. Der Rückkauf der nächsten Tranche mit einem Volumen von bis zu 75 Millionen Euro soll schon im Mai starten. Toepfer sagte, Covestro habe im vierten Quartal den Tiefpunkt erreicht. Er hofft auf eine "spürbare Belebung" im zweiten Halbjahr dieses Jahres. Das Unternehmen profitiere zudem von Kosteneinsparungen sowie den niedrigeren Energie- und Rohstoffkosten. Die Nachfrage habe sich aber noch nicht so belebt "wie wir uns das eigentlich wünschen würden, aber wir sehen definitiv eine Stabilisierung".

An der Börse kamen die Aussichten gut an: Covestro-Aktien stiegen im frühen Handel um gut vier Prozent und waren größter Gewinner im Leitindex Dax. Das Unternehmen hatte schon Mitte April vorläufige Quartalszahlen veröffentlicht. Der operative Gewinn brach im ersten Quartal auf 286 (Vorjahreszeitraum: 806) Millionen Euro ein, übertraf damit aber deutlich sowohl die ursprünglichen Erwartungen von Covestro als auch die von Analysten. Der Umsatz sank wegen niedrigerer Preise und einer nachlassenden Nachfrage um ein Fünftel auf 3,7 Milliarden Euro.

Für das zweite Quartal rechnet der Konzern mit einem Ergebnis zwischen 330 und 430 (Vorjahreszeitraum: 547) Millionen Euro. Covestro sei zuversichtlich für die weitere Entwicklung außerhalb Europas, sagte Toepfer. In China verlaufe die Belebung zwar langsamer als geplant und in den USA "sehen wir auch, dass sich der Rest des zweiten Quartals eigentlich vernünftig entwickelt. Der Mai sollte eher besser sein als der April."

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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