Contis Reifengeschäft schwächelt - Lager der Kunden noch voll

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- von Victoria Waldersee

Berlin/München (Reuters) - Der Autozulieferer Continental dämpft wegen schwächelnder Geschäfte mit Ersatzreifen seine Umsatzerwartungen.

Im Gesamtjahr traut sich der Dax-Konzern nun maximal Erlöse von 44,5 Milliarden Euro statt bisher 45 Milliarden zu. Finanzvorständin Katja Dürrfeld begründete das am Mittwoch im Reuters-Gespräch mit einer gesunkenen Nachfrage nach Ersatzreifen in Europa und Nordamerika infolge hoher Lagerbestände der Kunden. "Das Vorratslevel ist immer noch für einige Reifen hoch", sagte Dürrfeld. Im laufenden Jahr dürfte der Weltmarkt im Reifenersatzgeschäft stagnieren oder um zwei Prozent schrumpfen. "Das Winterreifengeschäft läuft nun an", sagte die Finanzchefin. "Wir sehen, dass diese Schwäche des Marktes sich noch nicht so erholt, und deshalb haben wir den Ausblick angepasst."

Im Reifengeschäft erwartet Continental nun einen Umsatz von maximal 15 statt zuletzt 15,5 Milliarden Euro. Im Quartal wuchs die Sparte allerdings um gut zwei Prozent auf 3,5 Milliarden Euro und hielt die operative Rendite (bereinigte Ebit-Marge) annähernd stabil bei 13,7 Prozent "Dies ist auf die stabile Preissituation sowie den weiterhin hohen Anteil von Premiumreifen zurückzuführen", erläuterte Continental.

IM AUTOMARKT ANZEICHEN FÜR ERHOLUNG

"Trotz der schwierigen Umfeldbedingungen haben wir das zweite Quartal im Unternehmensbereich Tires erneut mit einem guten Ergebnis abgeschlossen", erklärte Vorstandschef Nikolai Setzer. Er verwies zudem auf die bereits mitgeteilte schwache Geschäftsentwicklung der Sparte Automotive. "Hier müssen wir im zweiten Halbjahr deutlich aufholen." Optimistischer als das Reifenersatzgeschäft beurteilt Conti nun den Automarkt. Die Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen werde voraussichtlich um drei bis fünf Prozent statt bisher erwarteter zwei bis vier Prozent steigen.

Im zweiten Quartal erzielte Conti einen Überschuss von 209 Millionen Euro nach einem Verlust von 251 Millionen Euro vor Jahresfrist. Das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebit) legte um 24 Prozent auf 497 Millionen Euro zu. Der Umsatz wuchs um zehn Prozent auf 10,4 Milliarden Euro, wie der Konzern bereits Mitte Juli mitgeteilt hatte. Dementsprechend stieg die Umsatzrendite (bereinigte Ebit-Marge) auf 4,8 Prozent von 4,3 Prozent vor Jahresfrist. Die Aktie notierte am Vormittag knapp zwei Prozent im Plus.

(Bericht von Jörn Poltz und Victoria Waldersee; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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