EZB-Direktorin Schnabel - Für Entwarnung bei Inflation ist es zu früh

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In der sinkenden Geldmenge sieht EZB-Direktorin Isabel Schnabel derzeit noch kein Signal für Entspannung bei der Inflation in der Euro-Zone.

Die aktuell ungewöhnliche Entwicklung sei "wahrscheinlich kein Vorbote einer tiefen Rezession, sondern spiegelt vielmehr eine erhebliche Umschichtung der Portfolios nach einer langen Periode niedriger Zinsen wider", sagte sie am Montag bei einem Vortrag in Regensburg. "Daher gibt es noch keine Entwarnung für das Inflationsproblem."

Die Geldmenge M1 - zu der Bargeld und Einlagen auf Girokonten zählen - schrumpfte im Juli um mehr als neun Prozent zum Vorjahreszeitraum. Je weniger kurzfristig verfügbares Geld es gibt, desto geringer ist ökonomischen Lehrbüchern zufolge normalerweise die Inflationsgefahr. Viel frei verfügbares Geld kann hingegen rasch in den Konsum gesteckt werden und damit die Preise potenziell nach oben treiben. Angesichts steigender Zinsen schichten viele Sparer ihr Geld derzeit um.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Kampf gegen die Inflation die Zinsen auf das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion angehoben. Trotz der mauen Konjunktur beschlossen die Euro-Wächter um Notenbankchefin Christine Lagarde Mitte September, den Leitzins von 4,25 auf 4,50 Prozent anzuheben - es war bereits die zehnte Anhebung in Folge. Mit mehr als fünf Prozent liegt die Teuerungsrate immer noch mehr als doppelt so hoch wie das Ziel der Euro-Notenbank von zwei Prozent.

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