Dax Tagesrückblick

Minus 0,91 Prozent: Dax startet mit Verlust in den Oktober - Zalando ist Tagessieger

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Am deutschen Aktienmarkt ist der Start in den Oktober misslungen. Nach positivem Beginn dank der Einigung im US-Haushaltsstreit ging der Rückenwind für den Dax am Montag im Verlauf verloren. Die Einigung ist nur vorläufig, das Thema also letztlich nicht vom Tisch. Zum Handelsschluss verlor der Dax 0,91 Prozent auf 15.247,21 Punkte.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 1,16 Prozent auf 25 773,43 Punkte. Es belasten weiter die hohen Zinsen.

Kommt doch keine Zinspause?

Stimmungsdaten aus der US-Industrie fielen besser als erwartet aus. Die konjunkturellen Gefahren schienen abzunehmen, erläuterte Ökonom Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Mit Blick auf die Geldpolitik der Fed rechnet der Experte daher damit, dass die Zinserwartungen wieder steigen, die Markteilnehmer also mit weiter hohen beziehungsweise nochmals anziehenden Zinsen rechnen.

Hohe Zinsen für vermeintlich sichere Anlagen setzen den Aktienmarkt, der für Anleger höhere Risiken birgt, unter Druck. Die Attraktivität von Anleihen drücke zunehmend auf das Bewertungsniveau von Aktien, sagte Marktexperte Andreas Lipkow.

Einzelwerte im Überblick

Am Brückentag vor dem Tag der Deutschen Einheit blieb die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite dünn. Beim Versicherer Allianz ging es um Personalentscheidungen. Die Papiere schlossen 1,3 Prozent schwächer. Der Finanzvorstand des Versicherer wechselt bald zum Konkurrenten Generali und Konzernchef Oliver Bäte kann bis 2028 bleiben.

Am Dax-Ende landeten die Aktien von Fresenius mit einem Abschlag von 3,6 Prozent. Hier galt ein Pressebericht als Belastung, wonach der Medizinkonzern wegen der Staatshilfen zum Ausgleich hoher Energiekosten im Krankenhausgeschäft womöglich von Dividendenzahlungen und Management-Boni Abstand nehmen könnte. 

Zalando setzte die jüngst eingeschlagenen Stabilisierungskurs mit plus 2,3 Prozent fort, damit lagen die Titel des Internet-Modehändlers auf dem ersten Platz im Dax. Mit einem Minus von rund 35 Prozent sind sie aber seit Jahresbeginn der im Leitindex schwächste Wert. 

Eine Kaufempfehlung der Baader Bank für Sixt ließ die Papiere des Autovermieters an der MDax-Spitze um 3,6 Prozent steigen, womit sie sich weiter von ihrem Ende September erreichten tiefsten Kurs seit Ende 2022 erholten.

Devisen: Euro fällt unter 1,05 US-Dollar 

Der Eurokurs ist am Montag unter 1,05 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0496 Dollar. Sie notierte damit geringfügig über dem in der Vorwoche erreichten Tiefstand seit Januar. Am Morgen war der Euro noch kurzzeitig bis auf fast 1,06 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0530 (Freitag: 1,0594) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9496 (0,9439) Euro. 

Belastet wurde der Euro durch die eher verhaltene Stimmung an den Aktienmärkten. Der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone bestätigte das trübe Bild für die Industrie. Der Indikator gab im September auf niedrigem Niveau etwas nach. 

Am Nachmittag wurde der Dollar durch robuste Konjunkturdaten gestützt. So ist der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie im September stärker als erwartet gestiegen. Die konjunkturellen Gefahren scheinen abzunehmen, kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Mit Blick auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed sollten die Zinserwartungen zunehmen. Die Fed hatte auf ihrer letzten Sitzung die Zinsen nicht angehoben. Sie hatte künftige Erhöhungen jedoch nicht ausgeschlossen. 

Der Dollar hatte zunächst kaum von der Einigung auf einen Übergangshaushalt in den USA zur Vermeidung eines Regierungsstillstands profitiert. Der Kompromiss vom Wochenende gilt bis Mitte November. Neuer politischer Streit über das Budget ist damit absehbar. 

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86628 (0,86458) britische Pfund, 157,67 (158,10) japanische Yen und 0,9634 (0,9669) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1827 Dollar gehandelt. Das waren rund 21 Dollar weniger als Freitag.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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