Spezialchemiekonzern Lanxess streicht 870 Stellen weltweit

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Der Kölner Spezialchemiekonzern Lanxess will angesichts schwacher Geschäfte im Zuge seines Sparprogramms weltweit 870 Stellen abbauen.

Davon betroffen seien 460 Stellen in Deutschland an den Standorten Köln, Leverkusen, Krefeld-Uerdingen und Mannheim, bestätigte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch entsprechende Medienberichte. Der Stellenabbau solle "schnellstmöglich" erfolgen, die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern seien bereits abgeschlossen. Betroffen seien vorwiegend Arbeitsplätze in der Verwaltung. Weltweit beschäftigt Lanxess derzeit 13.000 Mitarbeiter, rund die Hälfte davon in Deutschland.

Vorstandschef Matthias Zachert hatte bereits im August angekündigt, dass er das Unternehmen nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal mit einem Sparprogramm wetterfest machen will. Dazu gehöre auch ein Stellenabbau, der "sozialverträglich" ablaufen soll. Zur Zahl der betroffenen Stellen äußerte sich Zachert damals aber nicht. Mit dem Programm, zu dem neben Stellenstreichungen auch ein europaweiter Einstellungsstopp und die Schließung energieintensiver Betriebe gehören, will Lanxess 2023 einmalig rund 100 Millionen Euro je zur Hälfte durch Kostensenkungen und verringerte Investitionen einsparen. Ab 2025 sollen die jährlichen Kosten dauerhaft um rund 150 Millionen reduziert werden.

Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) von Lanxess war im zweiten Quartal wegen einer schwachen Nachfrage, des anhaltenden Lagerabbaus der Kunden und niedrigerer Verkaufspreise um fast 58 Prozent auf 107 Millionen Euro eingebrochen. "Die Chemie und auch Lanxess sind derzeit in schwerem Fahrwasser. Die erhoffte Nachfragebelebung für das zweite Halbjahr ist derzeit nicht absehbar", erklärte Zachert im Sommer. Branchenprimus BASF hatte bereits zu Jahresbeginn Stellenstreichungen und die Schließung energieintensiver Anlagen angekündigt.

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