ROUNDUP: Spitzentreffen im Kanzleramt zu Impulsen für Elektroautos

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Der weitere Ausbau des Marktes für Elektroautos auf deutschen Straßen ist Thema eines Spitzentreffens bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an diesem Montag in Berlin. An der Gesprächsrunde nehmen Vertreter von Autoherstellern und Zulieferern, Gewerkschaften und Betriebsräten teil, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag mitteilte. Erwartet werden unter anderem auch Vertreter von Energiebranche, Wissenschaft und Umweltverbänden. Im Fokus stehen soll die Frage, wie das Ziel von 15 Millionen Elektro-Pkw bis 2030 zu erreichen und der weitere Markthochlauf zu unterstützten ist.

Die Runde, an der auch mehrere Minister teilnehmen sollen, ist das zweite Treffen der "Strategieplattform Transformation der Automobil- und Mobilitätswirtschaft" nach einer ersten Beratung im Januar. Wichtig sei, dass auch vollelektrische Fahrzeuge konkurrenzfähig seien und den Marktdurchbruch schaffen könnten, sagte Hebestreit. Dies habe der Kanzler etwa auch mit Blick auf die Reichweiten und die Preisgestaltung deutlich gemacht.

Das Wirtschaftsministerium wies darauf hin, dass sich der Markt am Ende natürlich selbst tragen müsse. Staatliche Kaufprämien als Anschubfinanzierung seien immer so konzipiert worden, dass sie allmählich auslaufen. Derzeit sind in Deutschland gut eine Million reine E-Autos zugelassen - bei insgesamt mehr als 48 Millionen Pkw. Das Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 soll ein wichtiger Beitrag sein, um Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen.

Die Umweltorganisation Greenpeace forderte, der Autogipfel sollte klare Anreize für eine Mobilitätswende setzen. Die Zeit sei reif für ein Bonus-Malus-System, das große, spritdurstige Verbrenner mit einer Neuzulassungssteuer belege. Diese solle wiederum eine sozial gerechte Förderung der E-Mobilität finanzieren. Greenpeace legte eine in Auftrag gegebene Studie vor. Wenn der Öl-Verbrauch im Straßenverkehr in Deutschland weiter so langsam sinke wie seit 2000, würde dieser klimaschädliche Energieträger demnach erst 2120 von der Straße verschwinden.

Der ökologische Verkehrsclub VCD mahnte, wenn deutsche Hersteller im Wettbewerb mit Tesla und chinesischer Konkurrenz bestehen wollten, müssen sie endlich auch mehr kleinere E-Autos anbieten./sam/DP/jha

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