Börse am Morgen

Dax im Minus – Novartis erhöht Mittelfristziele – SMA Solar trennt sich von Ladesäulen

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Quelle: Rodrigo Garrido/Shutterstock.com

Vor Inflationssignalen aus der Eurozone und den USA im Wochenverlauf herrscht am deutschen Aktienmarkt am Dienstag Zurückhaltung. Der Dax gab nach und liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 0,21 Prozent im Minus bei 15.933 Punkten.

Heute wird weiterhin mit einem ruhigen Handel gerechnet. Tempo dürfte morgen und am Donnerstag in den Handel kommen, wenn Preis- und Inflationsdaten aus Euro-Ländern und Amerika veröffentlicht werden.

Ohne gute Nachrichten in Form positiver Wirtschaftsdaten werde es schwer für den deutschen Leitindex, kurzfristig wieder die Hürde von 16.000 Punkten zu überwinden, kommentierte Thomas Altmann, Portfoliomanager von QC Partners. „Es ist hoch wahrscheinlich, dass sich das zuletzt übliche Bild eines starken Novembers und eines anschließend schwächeren oder gar negativen Dezembers auch in diesem Jahr wiederholt.“ 

Chefmarktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets hebt außerdem den starken charttechnischen Widerstand etwas unter 16.050 Punkten hervor, der einem Weiterlaufen der Rally im Wege stehe und erst einmal überwunden werden müsse. Insgesamt jedoch bleibt das Bild laut der Landesbank Helaba technisch gesehen weiterhin freundlich, auch wenn die Dynamik nachlässt. Eine Fortsetzung der seit rund vier Wochen laufenden Jahresendrally ist derzeit ungewiss. In der vergangenen Woche hatte der starke Lauf den deutschen Leitindex dicht an das Zwischenhoch von Ende August bei knapp unter 16.043 Punkten herangeführt. Seit seinem Zwischentief im Oktober konnte sich der Dax somit um nahezu 10 Prozent erholen.

Novartis erhöht am Investorentag mittelfristiges Umsatzziel 

Novartis setzt sich am Investorentag ein höheres mittelfristiges Wachstumsziel für den Umsatz. Mit dem Spin-Off der Generika-Sparte Sandoz sei die Transformation in ein reines Unternehmen für innovative Medikamente nun abgeschlossen. Für die kommenden Jahre bis 2027 strebt der Pharmakonzern konkret ein Umsatzwachstum von jährlich fünf Prozent an. Bislang lag das Wachstumsziel bei 4 Prozent. Bei der operativen Kerngewinnmarge will Novartis auch weiter einen Wert von über 40 Prozent erreichen, wie aus einer Mitteilung vom Dienstag hervorgeht. 

Auch über diesen Zeitraum hinaus ist Novartis zuversichtlich, längerfristig im mittleren einstelligen Prozentbereich zu wachsen. Dieser Optimismus basiere auf „der fundamentalen Stärke der bestehenden Marken mit geringem Risiko und den in der Entwicklung befindlichen Produkten“, heißt es dazu weiter. 

Die Fokussierung der vergangenen Jahre zusammen mit einer finanziellen Disziplin hätten zu einem robusten Wachstum von Umsatz, Kernbetriebsergebnis und freiem Mittelzufluss geführt.

SMA verkauft Beteiligung an Ladeinfrastruktur-Anbieter - Varo Energy übernimmt 

Der Wechselrichter-Hersteller SMA Solar hat sich von einer Beteiligung im Geschäft mit Ladeeinrichtungen für Elektromobilität getrennt. Der auf Infrastruktur für Geschäftskunden spezialisierte Anbieter Elexon, an dem SMA 42 Prozent hielt, sei zu 100 Prozent von Varo Energy übernommen worden, teilte das schweizerische Unternehmen Varo Energy am Dienstag in Baar mit. Details zum Kaufpreis wurden nicht genannt. SMA hatte Elexon 2019 zusammen mit der AixControl GmbH und der aixACCT charging solutions GmbH gegründet. Laut SMA-Geschäftsbericht für das vergangene Jahr hielt das im MDax notierte Unternehmen zuletzt 42 Prozent. Der Buchwert der Beteiligung belief sich Ende 2022 auf rund 1,7 Millionen Euro. 

Varo Energy will mit Elexon das schon bestehende Geschäft mit E-Mobilität deutlich ausbauen. Bisher ist das schweizerische Unternehmen derzeit vor allem mit der Mehrheitsbeteiligung an Road, einem Anbieter von Software für das Laden von Fahrzeugen ausbauen. Elexon habe bisher die Einführung von 24.000 Ladepunkten an mehr als 900 Standorten in Deutschland und Europa verantwortet. „Das Unternehmen plant, die installierte Ladekapazität in Deutschland weiter auszubauen“, hieß es in der Mitteilung weiter. Bis 2030 soll die installierte Basis bei 1,56 Gigawatt liegen. Das Unternehmen rechnet hierzulande mit einer erwarteten jährlichen Wachstumsrate des Markts von mehr als 30 Prozent bis 2030. 

Das 2012 gegründete Unternehmen Varo Energy gehört zu zwei Drittel dem US-Finanzinvestor Carlyle und zu einem Drittel dem Rohstoffhändler Vitol. Varo will zwischen 2022 und 2026 insgesamt 3,5 Milliarden Dollar investieren, von denen zwei Drittel in Alternative Energien fließen sollen. Damit will das Unternehmen seine Abhängigkeit vom Ölgeschäft verringern. 2018 war der Börsengang des Unternehmens geplant. Damaligen Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hatten die Eigentümer einen Erlös von rund zwei Milliarden Euro geplant. Die geplante Platzierung von Aktien scheiterte allerdings.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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