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dpa-AFX · Uhr
    Kampf gegen den Klimawandel: Bis Ende des Jahrzehnts droht eine
Finanzierungslücke von 27 Billionen US-Dollar
Frankfurt am Main (ots) - Studie von KfW Research und BCG zeigt:

· Globale Investitionen für den Klimaschutz müssen jährlich um 30 Prozent
steigen

· Entwicklungs- und Förderbanken können entscheidenden Beitrag zur Schließung
der Lücke leisten

· Durch geeignete Rahmenbedingungen kann die Politik weltweit unterstützen, das
volle Finanzierungspotenzial auszuschöpfen

Entwickeln sich die weltweiten Klimainvestitionen im bisherigen Tempo weiter,
fehlen bis zum Ende dieses Jahrzehnts etwa 27 Billionen US-Dollar (24,6
Billionen Euro) im Kampf gegen den Klimawandel. Das zeigt eine neue Studie der
Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) und KfW Research, dem
volkswirtschaftlichen Kompetenzzentrum der KfW Bankengruppe. Entlang mehrerer
Dimensionen - vom Geschäftsmodell bis zu den notwendigen Rahmenbedingungen -
skizziert das Papier, wie die Entwicklungs- und Förderbanken weltweit einen
bedeutenden Beitrag zur Schließung dieser Lücke leisten können. Dies geschieht,
indem sie Hindernisse für private Klimafinanzierungen reduzieren. Die Analyse
beinhaltet zentrale handlungsleitende Empfehlungen, etwa zur Anpassung des
Produktportfolios, Stärkung betrieblicher Prozesse und Nutzung von Synergien mit
anderen Akteuren.

Die Deckung des enormen Gesamtinvestitionsbedarfs für das Ziel, die Erderwärmung
auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen,
erfordert sowohl öffentliches als auch privates Kapital. Ein zentrales
Erfolgskriterium dafür ist die multilaterale Koordination der
Finanzierungsströme. Förder- und Entwicklungsbanken weltweit können neben
vielseitigen Mandaten auch unterschiedliche Fähigkeiten in die Klimafinanzierung
einbringen und damit Zusammenarbeit und strategischen Fortschritt der
dringlichsten Finanzierungsprojekte unserer Zeit mitgestalten.

"Die globalen Investitionen in den Klimaschutz müssen jährlich um mindestens 30
Prozent steigen - das ist etwa dreimal schneller als bisher", sagt Dr. Fritzi
Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. "Entwicklungs- und Förderbanken können
dazu beitragen, erhebliche Barrieren für private Klimafinanzierung zu
verringern: Durch die Reduzierung komplexer Risikoprofile, durch die
Unterstützung bei hohen Anfangsinvestitionen und durch das Bereitstellen von
Langfristkapital und das Schließen von Wissenslücken."

"Development Finance Institutions (DFIs) wie die KfW spielen eine enorm große
Rolle bei der Finanzierung von Maßnahmen gegen den Klimawandel", sagt Dr.
Alexander Noßmann, Co-Autor der Studie und Partner bei BCG. "DFIs werden
maßgeblich dazu beitragen, eine Brücke zwischen öffentlichen und privaten
Kapitalgebern zu bauen, indem sie über ihr Produktangebot und ihre Prozesse
Investitionen in die Klimatransformation attraktiver gestalten. Das wird einen
entscheidenden Einfluss bei der Bewältigung der Klimakrise haben."

Damit sowohl Entwicklungs- und Förderbanken als auch private Financiers ihr
volles Potenzial in der Klimafinanzierung ausschöpfen können, kommt auch der
Politik weltweit eine zentrale Rolle zu, wie die gemeinsame Analyse zeigt. Es
gehe darum, in der Real- und Finanzwirtschaft sukzessive Rahmenbedingungen für
klimafreundliche Investitionen und ihre Finanzierung zu schaffen. KfW und BCG
betonen mit der zur 28. UN-Klimakonferenz (COP28) veröffentlichten Studie die
Dringlichkeit, sich den Finanzierungsherausforderungen zu stellen. Folgende
konkrete Schritte haben die Experten skizziert:

· Entwicklungs- und Förderbanken können durch einen Fokus auf die regionale und
globale Zusammenarbeit die Anstrengungen bei der Klimafinanzierung bündeln und
Synergien heben, z.B. durch gemeinsame digitale Plattformen

· Sie können ihr Produktportfolio anpassen, um den komplexen Risikoprofilen der
Transformation gerecht zu werden und privates Kapital umfangreich und
langfristig einzubinden, z. B. durch Investitionskonsortien, Risikoübernahme
oder die Begebung von Green Bonds

· Entwicklungs- und Förderbanken können ihre betrieblichen Prozesse stärker auf
die zielgerichtete Mobilisierung von Klimafinanzierungen ausrichten, etwa durch
ein modernes ESG-Risikomanagement, effiziente und kundenorientierte Strukturen
und stärkere Digitalisierung

· Real- und finanzwirtschaftliche Rahmenbedingungen können die Finanzierung von
Klimaschutzmaßnahmen unterstützen, z. B. durch eine konsequente CO2-Bepreisung,
Anreize zur Etablierung grüner Zukunftstechnologien, eine differenzierte
regulatorische Behandlung von Klimainvestitionen sowie eine weitere Integration
der Kapitalmärkte

· Die Basis für eine optimale Kapitalallokation ist nicht zuletzt eine
ausreichende Informationsgrundlage, insbesondere eine größere und datenbasierte
Transparenz der Klimawirkungen der getätigten Investitionen

Impulse aus der gemeinsamen Studie fließen auch vor Ort in Dubai bei der COP28
in die internationale Diskussion ein. Im Pavillon des International Development
Finance Clubs (IDFC) diskutieren hierzu am Freitag, 8.12.2023, 11h (Ortszeit)
Jens Burchardt, Partner bei BCG, Admassu Tadesse, CEO der Eastern and Southern
African Trade and Development Bank (TDB), und Stefan Wintels, CEO der KfW
Bankengruppe.

Die gemeinsame Studie von BCG und KfW Research finden Sie hier:
http://www.kfw.de/studien

Über BCG

Die Boston Consulting Group (BCG) unterstützt führende Akteure aus Wirtschaft
und Gesellschaft in partnerschaftlicher Zusammenarbeit dabei, Herausforderungen
zu meistern und Chancen zu nutzen. Seit der Gründung 1963 leistet BCG
Pionierarbeit im Bereich Unternehmensstrategie. Die Boston Consulting Group
hilft Kunden, umfassende Transformationen zu gestalten: Die Beratung ermöglicht
komplexe Veränderungen, eröffnet Wachstumschancen, schafft Wettbewerbsvorteile,
verbessert die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit und bewirkt so dauerhafte
Verbesserungen des Geschäftsergebnisses.

Nachhaltiger Erfolg erfordert die Kombination aus digitalen und menschlichen
Fähigkeiten. Die vielfältigen, internationalen Teams von BCG bringen
tiefgreifende Expertise in unterschiedlichen Branchen und Funktionen mit, um
Veränderungen anzustoßen. BCG verzahnt führende Managementberatung mit Expertise
in Technologie, Digital und Analytics, neuen Geschäftsmodellen und der
übergeordneten Sinnfrage für Unternehmen. Sowohl intern als auch bei Kunden
setzt BCG auf Gemeinschaft und schafft dadurch Ergebnisse, die Kunden nach vorne
bringen. Das Unternehmen mit Büros in mehr als 100 Städten in über 50 Ländern
erwirtschaftete weltweit mit 30.000 Mitarbeiter:innen im Jahr 2022 einen Umsatz
von 11,7 Milliarden US-Dollar. Weitere Informationen: http://www.bcg.de/

Über die KfW und KfW Research

KfW Research ist das volkswirtschaftliche Kompetenzzentrum der KfW. Mit
aktuellen Analysen, Indikatoren und Umfragen zur Konjunktur und Wirtschaft in
Deutschland und der Welt leistet KfW Research einen wichtigen Beitrag zur
wirtschaftspolitischen Debatte. Dabei bedienen die Analysen und Positionen
zentrale Handlungsfelder mit Relevanz für die Zukunftsfähigkeit: Nachhaltigkeit
und Sustainable Finance, Innovation, Gründung und Digitalisierung,
Investitionen, Finanzierung und Wachstum sowie die Veränderung des globalen
Umfelds.

Die KfW ist eine der führenden Förderbanken der Welt. Seit 1948 setzt sie sich
im Auftrag des Bundes und der Länder dafür ein, die wirtschaftlichen, sozialen
und ökologischen Lebensbedingungen weltweit zu verbessern. Mit ihren
Finanzierungs- und Förderleistungen handelt sie im Sinne der Agenda 2030 der
Vereinten Nationen und trägt weltweit zur Erreichung der 17 Ziele für
nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) bei. Die KfW
refinanziert ihr Fördergeschäft weit überwiegend über die internationalen
Kapitalmärkte.

Global ist die KfW an rund 80 Standorten vertreten. Als Bank aus Verantwortung
fördert die KfW Menschen, Länder und Institutionen, die weiterdenken - und
dadurch die Gesellschaft voranbringen. Weitere Informationen: http://www.kfw.de/

Pressekontakt:

KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk,
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: mailto:Christine.Volk@kfw.de, Internet: http://www.kfw.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/41193/5661393
OTS:               KfW

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