Börsen am ersten Handelstag nach Weihnachten im Plus

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Frankfurt (Reuters) - Die europäischen Börsen sind am ersten Handelstag nach Weihnachten der Wall Street ins Plus gefolgt.

Dax und EuroStoxx50 standen am Mittwochnachmittag jeweils rund ein halbes Prozent höher bei 16.775 und 4542 Punkten. Alle drei großen US-Aktienindizes hatten am Dienstag zugelegt, wobei der S&P 500 den höchsten Stand seit Januar 2022 erreichte. Auch am Mittwoch lagen die Futures für die wichtigsten US-Indizes leicht im Plus.

"Traditionell ist zwischen Weihnachten und Neujahr nicht viel los, aber ich stelle fest, dass in dieser Woche ein Gefühl des Optimismus vorherrscht", sagte Peter Andersen, Gründer des Vermögensverwalters Andersen Capital Management. "Und ich glaube in der Tat, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im Jahr 2024 - wie von den Investoren gewünscht - nicht mehr anheben wird." Dies dürfte eine solide Grundlage für eine weitere Rally bilden.

BAYER MIT KLEINEM LICHTBLICK - AUFTRAGSFLUT HILFT VESTAS

Zwar blieben die Handelsumsätze gering, da viele Anleger im Urlaub waren. "Dass Rekorde im dünnen Markt vielleicht sogar noch leichter zu erzielen sind, haben die US-Indizes aber eindrucksvoll gezeigt", kommentierte Thomas Altmann, Portfoliomanager vom Vermögensverwalter QC Partners. Von daher sei es durchaus möglich, dass auch der Dax vor dem Jahreswechsel die 17.000-Punkte-Schwelle nochmals in Angriff nehme. Mitte Dezember hatte der deutsche Leitindex erstmals in seiner 35-jährigen Geschichte kurzzeitig die 17.000er Marke übersprungen. Bislang hat der Dax im Jahr 2023 gut 20 Prozent zugelegt.

Bei den Einzelwerten zogen die Titel von Bayer um bis zu 2,3 Prozent an. Nach fünf verlorenen Prozessen in Folge hat der Konzern in den USA erstmals eine Glyphosat-Klage wieder für sich entschieden. Auch der jüngste Zukauf von Astrazeneca kam bei den Anlegern gut an. Durch den Erwerb von Gracell Biotechnologies will der britisch-schwedische Pharmakonzern seine Ziele in der Zelltherapie vorantreiben und seine China-Präsenz ausbauen. Die Papiere rückten um 1,5 Prozent vor.

Anleger griffen auch bei Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energie zu. In Kopenhagen stiegen die Titel von Vestas um gut sechs Prozent. Der Windturbinen-Hersteller hatte um die Weihnachtszeit eine Reihe neuer Aufträge eingeheimst. Im Dax standen Siemens Energy mit einem Plus von 5,5 Prozent an der Spitze. Nordex führte die MDax-Gewinner mit einem Aufschlag von gut vier Prozent an.

ANLEGER BEHALTEN SICHERHEITSLAGE IM ROTEN MEER IM BLICK

Die Aussicht auf wieder sinkende Frachtraten setzte den Aktien der Containerschifffahrtsriesen zu. Papiere von Hapag Lloyd und Maersk verloren sechs und 4,5 Prozent. Gespräche über die Wiederaufnahme des Transits durch das Rote Meer bedeuteten, dass die Frachtraten recht schnell wieder sinken könnten, sagt Nordnet-Analyst Per Hansen. Als Reaktion auf die Angriffe der Huthi-Miliz aus dem Jemen meiden einige Reeder das Rote Meer und weichen auf längere, kostspieligere Routen aus. Hapag-Lloyd bleibt vorerst dabei und will am Freitag erneut entscheiden.

Am Ölmarkt gingen die Preise nach dem jüngsten Anstieg etwas zurück. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und das US-Leichtöl WTI kosteten mit 80,53 und 74,89 Dollar je Fass (159 Liter) knapp ein Prozent weniger. Robuste China-Daten und ein schwächerer US-Dollar halfen hingegen den Metallpreisen nach oben. Die Aktien des britischen Bergbaukonzerns Anglo American stiegen um mehr als vier Prozent. Laut einem Bericht der "Times" will das Unternehmen durch den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an Woodsmith, Großbritanniens größtem Bergbauprojekt, die Projektkosten von rund neun Milliarden Dollar auf mehrere Schultern verteilen.

(Bericht von Anika Ross und Zuzanna Szymanska; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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