Historische Börse in Kopenhagen steht in Flammen - "Notre-Dame-Moment"

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Kopenhagen (Reuters) - Im Gebäude der historischen Börse in Kopenhagen ist ein Feuer ausgebrochen und hat Teile des Dachs mitsamt der Turmspitze zum Einsturz gebracht.

Bislang seien nur etwa 40 Prozent des Brands unter Kontrolle, sagte der Kopenhagener Feuerwehrchef Jakob Vedsted Andersen am Dienstag. Der Einsatz der Rettungskräfte werde mindestens 24 Stunden andauern. "Wir retten alles, was wir können." Die Brandursache blieb zunächst unklar. Nach Erkenntnissen der örtlichen Polizei wurde niemand verletzt.

Unterdessen arbeiten zahlreiche Helfer daran, den historischen Schaden zu begrenzen. Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Menschen große Gemälde aus dem geschichtsträchtigen Gebäude in der dänischen Hauptstadt trugen, um sie vor den Flammen zu retten. Über der Stadt stieg dichter, dunkel-grauer Rauch auf, es waren Sirenen zu hören. "Schreckliche Bilder von der Börse, unser eigener Notre-Dame-Moment", schrieb der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen auf dem Kurznachrichtendienst X. Er bezog sich dabei auf ein Großfeuer, das fast auf den Tag genau vor fünf Jahren große Teile der weltberühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame zerstört hatte. "400 Jahre dänisches Kulturerbe in Flammen", fasste Kulturminister Jakob Engel-Schmidt zusammen.

Das Gebäude im niederländischen Renaissancestil beherbergt seit 1974 nicht mehr die dänische Börse, dient aber als Hauptsitz der Dänischen Handelskammer, die es seit 1857 besitzt. Es wurde gerade renoviert, als das Feuer ausbrach. Das Gerüst habe den Einsatzkräften den Zugang zum Brandherd erschwert, während das Kupferdach die Hitze festgehalten habe, erklärte die Kopenhagener Feuerwehr. Die Handelskammer war dabei, den Bau im Stil des 17. Jahrhundert restaurieren zu lassen.

(Bericht von Tom Little, Louise Breusch Rasmussen und Stine Jacobsen. Geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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