Mercedes-Gewinn sackt ab - Rest des Jahres soll besser laufen

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Frankfurt (Reuters) - Mercedes-Benz hat im ersten Quartal bei schwächerem Absatz einen Gewinneinbruch erlitten: Von Januar bis März sank das Betriebsergebnis um fast 30 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Modellwechsel und Engpässe in der Lieferkette bremsten das Pkw-Geschäft, während die kleinere Van-Sparte weiterhin robustes Wachstum erzielte. Die bereinigte Rendite von Mercedes-Benz Cars sackte um fast sechs Prozentpunkte auf 9,0 Prozent ab, die von Vans erhöhte sich leicht auf 16,3 Prozent. Für die kommenden Quartale sagte Finanzchef Harald Wilhelm einen steigenden Absatz voraus. Preise sollen trotz eines schwierigen Marktumfeldes nicht gesenkt werden. Der Jahresausblick blieb daher unverändert.

Der Umsatz blieb mit 35,9 Milliarden Euro knapp unter Vorjahr, das Konzernergebnis ging um rund eine Milliarde Euro auf drei Milliarden Euro zurück. Der Pkw-Absatz sank um acht Prozent auf 463.000 Autos, die Vans verkauften dagegen mit über 105.000 Fahrzeugen 6,6 Prozent mehr. Die Quartalszahlen lagen insgesamt im Rahmen der Analystenerwartungen. Im Frankfurter Frühhandel gaben die Mercedes-Aktien um 1,7 Prozent nach.

Der Dax-Konzern hatte bereits ein schwaches Auftaktquartal angekündigt und bekräftigte die Jahresprognose. Das Ebit soll auf Konzernebene leicht sinken, was einem Minus zwischen fünf und 15 Prozent entspricht. Für Vans erwarten die Schwaben nach einem Höhenrausch 2023 einen Rückgang der Rendite auf 12 bis 14 Prozent, was immer noch weit über dem Niveau der Vergangenheit liegt. Die Rendite in der Hauptsparte Pkw erodiert jedoch weiter: Nach zwei Prozentpunkten Rückgang auf 12,6 Prozent 2023 peilt Mercedes eine bereinigte Marge von zehn bis zwölf Prozent 2024 an.

Die Produktion von wichtigen Verbrennermodellen, verursacht durch Lieferprobleme von 48-Volt-Systemen des Zulieferers Bosch, läuft allmählich wieder rund. Im Lauf des Jahres sollen wieder mehr hochpreisige Top-End-Fahrzeuge wie die jüngst vorgestellte elektrische G-Klasse die Kasse füllen. In den USA herrsche solide Dynamik. Wachstumspotenzial gebe es auch in China. "Der Gesamtmarkt China wird jedoch mit Vorsicht betrachtet."

(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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