Hauptversammlung

DHL ohne Deutsche Post - Fonds wollen Abspaltung prüfen lassen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Fondsgesellschaften haben sich bei der Hauptversammlung des Logistik-Riesen DHL dafür ausgesprochen, eine Abspaltung des Brief- und Paketgeschäfts in Deutschland zu prüfen.

"Ist die Deutsche Post der richtige Eigentümer der Post&Paket-Division?", fragte Hendrik Schmidt, Vertreter der DWS, laut vorab verbreitetem Redetext am Freitag bei dem Aktionärstreffen in Bonn. Die Ertragskraft der Sparte hänge entscheidend von den Ergebnissen der Reform des Postgesetzes ab, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat. "Halten Sie einen Spin-off des Deutschlandgeschäfts für möglich und sinnvoll?", wollte auch Cornelia Zimmermann von der Deka Investment vom DHL-Vorstand um den seit einem Jahr amtierenden Vorstandschef Tobias Meyer wissen.

DHL kämpft im deutschen Briefgeschäft mit sinkenden Sendungsmengen. Der Konzern hatte im Brief- und Paketgeschäft in der Bundesrepublik 2023 damit auch operativ deutlich weniger verdient. Ihr Ergebnis sei "nicht zufriedenstellend", hatte Meyer gesagt. Jetzt stehen der Sparte auch noch gravierende Neuerungen ins Haus. Nach den Plänen der Bundesregierung für die Reform des Postgesetzes soll der Bonner Konzern mehr Zeit für die Zustellung von Briefen erhalten, zugleich sollen diese die Verbraucher aber zuverlässiger erreichen. Gleichzeitig will die Regierung für mehr Wettbewerb auf dem Markt sorgen und der Bundesnetzagentur mehr Kompetenzen einräumen. "Wir hoffen, dass es endlich die heutigen Rahmenbedingungen berücksichtigt und uns die nötige Flexibilität bei den Brief-Laufzeiten verschafft", sagte Meyer bei dem Aktionärstreffen mit Blick auf ein neues Postgesetz.

Die Post ist Platzhirsch im deutschen Briefmarkt und beschäftigt in ihrem Brief- und Paketgeschäft in Deutschland rund 190.000 Menschen. Den Löwenanteil seiner Gewinne fährt der Mutterkonzern DHL aber längst abseits des deutschen Briefgeschäfts im internationalen Express- oder Frachtgeschäft sowie mit Dienstleistungen rund um die Lagerhaltung ein. DHL-Chef Meyer hatte sich in der Vergangenheit mehrfach dafür ausgesprochen, nicht einzelne Sparten abzuspalten.

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