Wirtschaftsministerium - Konjunkturerholung dürfte sich weiter verzögern

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Berlin (Reuters) - Die Konjunkturerholung in Deutschland dürfte sich dem Bundeswirtschaftsministerium zufolge weiter verzögern.

Die jüngst eingetrübten Stimmungsindikatoren und die erneuten Rückgänge bei Aufträgen und Produktion zeigten eine anhaltende Schwäche in der stark exportorientierten deutschen Industrie, teilte das Ministerium in seinem am Montag veröffentlichten Monatsbericht mit. Dennoch sollte sich die binnenwirtschaftliche Nachfrage aus Sicht des Ministeriums angesichts der insgesamt robusten Beschäftigungsentwicklung, moderater Inflation und steigender Realeinkommen zunehmend beleben: "Nicht zuletzt ist infolge der Fußball-EM ein kleiner, positiver Impuls im zweiten Quartal 2024 zu erwarten, von dem vor allem die konsumnahen Wirtschaftsbereiche wie Einzelhandel, Gastronomie und Beherbergungsgewerbe profitieren dürften."

Das Ifo-Institut, das zuletzt den zweiten Monat in Folge eine Eintrübung des Geschäftsklimas ermittelt hatte, rechnet mit einem sehr verhaltenen Wachstum im laufenden Jahr. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um relativ magere 0,4 Prozent zulegen. Erst 2025 dürfte das Wachstum demnach mit 1,5 Prozent kräftiger ausfallen. Die Wirtschaft ist Anfang des Jahres dank steigender Exporte und Bauausgaben knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Das BIP legte zwischen Januar und März um 0,2 Prozent zu.

Die Ampel-Spitzen hatten jüngst nach monatelangen Verhandlungen neben einem Haushaltskompromiss auch 49 Maßnahmen zur Stärkung des Standorts Deutschland vorgestellt. Dazu gehören unter anderem bessere Abschreibungsbedingungen für Unternehmen, eine ausgeweitete Forschungszulage, steuerliche Entlastungen für die Mittelschicht sowie ein Abbau der Bürokratie. Nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums hat die Regierung damit die Grundlage für eine verlässliche, investitions- und wachstumsorientierte Finanz- und Wirtschaftspolitik gelegt: "Dies dürfte das Vertrauen in den Unternehmen wie auch der Verbraucherinnen und Verbraucher stärken und die Perspektiven für eine wirtschaftliche Belebung in der zweiten Jahreshälfte verbessern", heißt es dazu im Monatsbericht.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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