EZB hält an Inflationsziel fest und setzt Akzent auf Agilität

Die EZB hat ihre geldpolitische Strategie nachjustiert und hält dabei an ihrem Inflationsziel von zwei Prozent fest.
"Um die Symmetrie des Inflationsziels zu wahren, ist es wichtig, auf starke, dauerhafte Abweichungen der Inflationsrate vom Zielwert in beide Richtungen mit angemessen kraftvollen oder lang anhaltenden geldpolitischen Maßnahmen zu reagieren", erläuterte die Europäische Zentralbank am Montag zum Ergebnis ihres Strategiechecks. Dieses Vorgehen soll dazu beitragen, dass die Inflationserwartungen nicht aus dem Ruder laufen. Zugleich soll verhindert werden, dass sich Abweichungen vom Inflationsziel verfestigen.
Ich freue mich, Ihnen mitzuteilen, dass der EZB-Rat die aktualisierte geldpolitische Strategie der EZB in seiner vergangenen Sitzung verabschiedet hat. Die Überprüfung war eine wertvolle Gelegenheit, unsere Denkmuster zu hinterfragen, unser geldpolitisches Instrumentarium zu prüfen und unsere Strategie nachzujustieren.
Die EZB verfüge nun über "eine noch solidere Grundlage", um in einem zunehmend unsicheren Umfeld geldpolitisch zu agieren.
EZB achtet auch auf Risikoumfeld
Sämtliche geldpolitischen Instrumente, über die der EZB-Rat zurzeit verfügt, bleiben auch künftig erhalten. Ihr Einsatz soll auch weiterhin stets umfassend auf Verhältnismäßigkeit überprüft werden: "Durch eine ausreichende Flexibilität bei der Wahl, Ausgestaltung und Umsetzung der Instrumente wird es möglich sein, agil auf Veränderungen im Inflationsumfeld zu reagieren."
Der EZB-Rat berücksichtigt laut der Notenbank bei seinen geldpolitischen Beschlüssen nicht nur die wahrscheinlichste Entwicklung der Inflation und der Wirtschaft, sondern auch das Risikoumfeld und die herrschende Unsicherheit - unter anderem durch die angemessene Nutzung von Szenarien und Sensitivitätsanalysen.
Lagarde hatte bereits bei früherer Gelegenheit betont, angesichts stärker schwankender Inflationsraten und größerer wirtschaftlicher Unsicherheiten müsse die EZB künftig in der Geldpolitik flexibler agieren. Die EZB hatte zuletzt 2021 ihre geldpolitische Strategie vor dem Hintergrund der langanhaltenden Niedrigzinsphase überarbeitet und ihr Inflationsziel für den Euroraum neu definiert.
Bis dahin hatte sie mittelfristig einen Wert von knapp unter zwei Prozent angestrebt. Seit der Überprüfung peilt sie mittelfristig ein symmetrisches Inflationsziel von genau zwei Prozent an. Die nächste Strategiebewertung ist laut EZB 2030 zu erwarten.