Geldpolitik

Neuseelands Zentralbank folgt weltweitem Trend - Erste Zinssenkung seit 2020

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Andrzej Rostek/Shutterstock.com

Die neuseeländische Zentralbank hat ihren Leitzins wegen des nachlassenden Inflationsdrucks erstmals seit mehr als vier Jahren gesenkt.

Der Zinssatz werde von 5,50 auf 5,25 zurückgenommen, wie die Währungshüter am Mittwoch entschieden. Sie begründeten ihren Schritt damit, dass sich die Inflation dem Zielbereich von 1,0 bis 3,0 Prozent nähere. Der Entschluss kommt fast ein Jahr früher als von der Notenbank ursprünglich prognostiziert, die zudem eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik signalisierte.

Neuseeland schließt sich damit dem weltweiten Trend zu sinkenden Leitzinsen in westlichen Ländern an. Die Europäische Zentralbank, die Bank of England, Kanada, Schweden und die Schweiz haben ihre Zinssätze bereits gedrückt. Ökonomen gehen davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve im September folgen wird. Neuseelands Nachbarland Australien bildet allerdings eine Ausnahme vom weltweiten Lockerungstrend: Dort hat die Reserve Bank of Australia erst in der vergangenen Woche eine baldige Zinssenkung ausgeschlossen.

Die neuseeländische Wirtschaft kann Impulse durch niedrigere Zinsen gut gebrauchen. Die Zentralbank geht davon aus, dass Neuseeland in diesem Jahr in eine technische Rezession fallen wird - also zwei aufeinanderfolgende Quartale mit schrumpfender Wirtschaftsleistung. "Da eine breite Palette von Indikatoren darauf hindeutet, dass die Wirtschaft schneller schrumpft als erwartet, sind die im Juli hervorgehobenen Abwärtsrisiken für Produktion und Beschäftigung deutlicher geworden", heißt es im Protokoll der Notenbank.

Die Inflationsrate ist in den vergangenen Monaten zurückgegangen. Sie liegt derzeit bei 3,3 Prozent. Erwartet wird, dass sie im dritten Quartal dieses Jahres in den Zielbereich der Zentralbank zurückkehren wird.

Das für viele Auswanderer als Traumziel geltende Neuseeland meldet einen Negativrekord: Noch nie haben so viele Menschen das Land in einer ersten Jahreshälfte verlassen wie diesmal. 131.200 Personen gingen von Januar bis Juni, wie das Statistikamt ermittelte. Etwa ein Drittel davon zog es nach Australien. 80.174 der Auswanderer sind neuseeländische Staatsbürger. Als Grund für den Wegzug gelten die steigende Arbeitslosigkeit, hohe Zinsen und das maue Wirtschaftswachstum.

onvista Premium-Artikel

Diese Depotkandidaten gibt es
Mehr als nur SAP: Diese Alternativen zu US-Tech-Giganten bietet Europa24. Apr. · onvista
Mehr als nur SAP: Diese Alternativen zu US-Tech-Giganten bietet Europa
Reservewährung im Sinkflug
Was der schwächere Dollar für dein Depot bedeutet21. Apr. · onvista
Was der schwächere Dollar für dein Depot bedeutet

Das könnte dich auch interessieren

Dax Tagesrückblick 25.04.2025
Dax beendet Handelswoche mit weiteren Gewinnengestern, 17:55 Uhr · onvista
Dax beendet Handelswoche mit weiteren Gewinnen
Dax Tagesrückblick 23.04.2025
Dax verbucht satten Tagesgewinn - Gewinnmitnahmen bei Rüstungsaktien23. Apr. · onvista
Dax verbucht satten Tagesgewinn - Gewinnmitnahmen bei Rüstungsaktien
Dax Vorbörse 24.04.2025
Leitindex bleibt unter 22.000 Punkten - positive US-Vorgaben24. Apr. · onvista
Leitindex bleibt unter 22.000 Punkten - positive US-Vorgaben
Pessimismus
Schweizer Notenbank warnt vor Wachstums-Abschwächunggestern, 10:26 Uhr · Reuters
Schweizer Notenbank warnt vor Wachstums-Abschwächung