Euro überwindet Abwärtstrend – Zwischen-Korrektur ist wahrscheinlich

Rückblick:
Das Fazit der jüngsten Betrachtung ("Dollar mit Rückenwind nach Zolleinigung - hält die letzte Unterstützung?") zum Währungspaar Euro/ Dollar vom 12. Mai (türkis im Chart unten) lautete wie folgt:
Das bisherige Tagestief heute um 1,1072 Dollar korrespondiert mit der Supertrendlinie im Tageschart und dem viel beachteten EMA50 (blaue Linie) im Tageschart - die letzte wichtige charttechnische Bastion der Käuferseite. Sollte der Bereich um 1,1072 heute verteidigt werden können, ist durchaus erneut eine größere Erholung zurück über 1,1200 Dollar einzuplanen.
Die am 12. Mai angesprochene Unterstützung um 1,1072 Dollar war Ausgangspunkt für eine kräftige Kurserholung in den vergangenen beiden Wochen. Heute Vormittag kostete der Euro zeitweise wieder über 1,14 Dollar.
Ausblick:
Nach einem ruhigen Wochenauftakt - in Großbritannien und den USA ist heute Bankfeiertag - geht es zunächst erst einmal ruhig weiter bis zum Mittwochabend. Dann stehen die Sitzungsprotokolle des jüngsten Fed-Meetings auf dem Kalender.
Der Höhepunkt auf dem Wirtschaftsdaten-Kalender steht allerdings erst am Freitagnachmittag an: Mit dem PCE-Preisindex (siehe Info-Box unten) werden wichtige Inflationsdaten aus den USA erwartet.
Der PCE-Preisindex (Personal Consumption Expenditures Price Index) misst die Preisveränderungen von Waren und Dienstleistungen, die von US-Verbrauchern gekauft werden. Er ist ein zentraler Indikator für die Inflation in den USA. Im Gegensatz zum bekannteren Verbraucherpreisindex berücksichtigt der PCE-Index Veränderungen im Konsumverhalten, zum Beispiel, wenn Verbraucher bei Preisanstiegen auf günstigere Alternativen ausweichen. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bevorzugt den PCE-Index, weil er ein umfassenderes und stabileres Bild der Inflation liefert.
Alle anderen im Wochenverlauf anstehenden Daten gehören eher in die Kategorie zweite Reihe. Hauptfokus am Devisenmarkt werden weiterhin die Entwicklungen im Zollstreit bleiben.
Charttechnischer Ausblick:
Der Euro konnte in den vergangenen beiden Wochen über 300 Pips (entsprechend drei Dollar-Cent) zulegen und damit den kurzfristigen Abwärtstrend im Tageschart eindeutig überwinden.
Aus charttechnischer Sicht ist der Weg des geringsten Widerstands im Wochenverlauf daher weiter aufwärts. Allerdings muss zunächst eine Zwischenkorrektur der jüngsten Aufwärtsbewegung eingeplant werden. Oberhalb von 1,1200 Dollar bleiben größere Rücksetzer zunächst weiter kaufenswert.

Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: nur Daten aus der zweiten Reihe
Dienstag: 14:30 Uhr Auftragseingänge langlebige Güter
Mittwoch: 20 Uhr Sitzungsprotokolle Fed Meeting
Donnerstag: 14:30 Uhr vorläufiges US BIP
Freitag: ganztags Inflationsdaten aus Deutschland 14:30 PCE Index