Moskaus Bürgermeister - Einer der größten Drohnenangriffe auf Hauptstadt

Reuters · Uhr
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Moskau (Reuters) - Die Ukraine hat nach Angaben des Bürgermeisters von Moskau einen der größten Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt seit Kriegsbeginn vor zweieinhalb Jahren gestartet.

Einige der Drohnen seien in der Region über der Stadt Podolsk zerstört worden, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin am Mittwoch auf Telegram. Der Ort liegt rund 38 Kilometer südlich des Kremls. Laut Russlands Verteidigungsministerium wurden elf auf die Hauptstadtregion gerichtete Flugobjekte unschädlich gemacht. Insgesamt seien über Russland 45 Drohnen zerstört worden. Russland wiederum griff die Ukraine in der Nacht mit fast 70 Drohnen an, von denen laut der dortigen Luftwaffe die meisten ebenfalls abgefangen wurden. Parallel gehen die Kämpfe im Osten der Ukraine und in der russischen Grenzregion Kursk weiter.

"Das ist bisher einer der größten Versuche, Moskau mit Drohnen anzugreifen", erklärte Bürgermeister Sobjanin. Die Attacke habe aber abgewehrt werden können. Schäden seien vermieden worden. Wegen des Drohnenangriffs auf Moskau gab es vorübergehend Einschränkungen des Betriebs von drei Flughäfen der Stadt, allerdings nicht am Hauptflughafen Scheremetjewo. Russische Medien zeigten Aufnahmen von Drohnen, die am Morgenhimmel über der Region Moskau flogen, dann abgeschossen wurden und in einem Feuerball niedergingen. Die Authentizität der Bilder wie auch Berichte über das Kampfgeschehen konnten von der Nachrichtenagentur Reuters nicht unabhängig überprüft werden.

Die Ukraine nimmt mit Drohnen seit Monaten vor allem russische Raffinerien und Militärflugplätze ins Visier. Größere Angriffe auf die Region Moskau mit ihren mehr als 21 Millionen Einwohnern sind dagegen seltener. Und meistens wurden bisher nur ein oder zwei Flugobjekte auf die Hauptstadt gerichtet. Der Angriff am Mittwoch ähnelt damit eher der Attacke im Mai 2023, als mindestens acht Drohnen über Moskau zerstört worden waren. Präsident Wladimir Putin sprach damals davon, dass die Ukraine Russland bedrohen und provozieren wolle.

Russische Truppen waren am 24. Februar 2022 in die benachbarte Ex-Sowjetrepublik einmarschiert. Während sie im Osten der Ukraine zuletzt immer weiter vorrücken konnten, drangen ukrainische Soldaten am 6. August überraschend auf russisches Territorium in der Grenzregion Kursk vor.

OPFER BEI DROHNENANGRIFF AUF RUSSISCHE REGION KURSK

Hier sollen bei einem ukrainischen Drohnenangriff nach russischen Angaben ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt worden sein. Eine ukrainische Drohne habe einen Sprengsatz auf ihr Auto abgeworfen, teilte der amtierende Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, mit. Das Verteidigungsministerium hatte zuvor lediglich mitgeteilt, dass über der Region Kursk zwei Drohnen abgeschossen werden konnten. Weitere wurden demnach über den ebenfalls an die Ukraine grenzenden Regionen Brjansk und Belgorod sowie über der Region Kaluga südwestlich von Moskau abgefangen.

Wie auch die Ukraine hält sich Russland zum vollen Ausmaß der Folgen von Angriffen bedeckt, solange keine zivile Infrastruktur beschädigt wird oder Zivilisten sterben. Die russischen Behörden melden in der Regel zudem nur die Zahl der Flugobjekte, die sie unschädlich machen konnten.

Auch aus der südrussischen Region Rostow wurden von örtlichen Behörden über Angriffe berichtet, die abgewehrt worden sein sollen. Das Verteidigungsministerium äußerte sich aber nicht dazu. Das ukrainische Militär erklärte dagegen, in der Region Rostow eine Raketenanlage getroffen zu haben. Es habe sich um ein System von S300-Flugabwehrraketen gehandelt. Russland habe diese Art von Raketen bei Angriffen auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine eingesetzt.

(Bericht von Guy Faulconbridge und Lidia Kelly, geschrieben von Elke Ahlswede, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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