Obamas schwören Demokraten auf Harris ein - "Yes, she can"

Reuters · Uhr
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- von Jeff Mason und Stephanie Kelly und Jarrett Renshaw

Chicago (Reuters) - Der frühere US-Präsident Barack Obama hat auf dem Parteitag der Demokraten für Kamala Harris geworben.

Die USA seien bereit für eine Präsidentin Harris, sagte der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten am Dienstagabend in Chicago. Harris habe ihr ganzes Leben damit verbracht, Menschen die gleichen Chancen zu geben, die sie von Amerika bekommen habe, sagte Obama vor den Delegierten. "Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin begeistert! Ich bin bereit loszulegen." Harris wäre die erste Frau sowie südasiatische Person an der Spitze der größten Volkswirtschaft der Welt. Sie zieht mit dem Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, in die Präsidentenwahl am 5. November. Gegner ist Ex-Präsident Donald Trump. Der Republikaner hat sich den 39-jährigen J.D. Vance als Vizekandidat an die Seite geholt.

"Wir brauchen nicht noch weitere vier Jahre Getöse, Getümmel und Chaos", sagte Obama in Anspielung auf Trumps erste Präsidentschaft. "Wir haben diesen Film schon einmal gesehen und wir wissen alle, dass die Fortsetzung meist schlimmer ist." Amerika sei bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen. "Und gemeinsam werden wir ein Land aufbauen, das sicherer und gerechter, gleicher und freier ist." Harris sei bereit für diese Aufgabe. "Yes, she can" (Ja, sie kann), sagte Obama und trat Harris damit seinen früheren Wahlkampfslogan "Yes, we can" ab.

Es werde ein enges Rennen werden, mahnte Obama. Doch es sei zu schaffen. Seinen früheren Vizepräsidenten und jetzigen Amtsinhaber Joe Biden würdigte Obama als einen Wächter der Demokratie. Er habe sie in einem Moment großer Gefahr verteidigt. "Ich bin stolz, ihn meinen Präsidenten zu nennen, aber noch stolzer, ihn meinen Freund zu nennen."

Sowohl Obama als auch seine Frau Michelle, die ihn zuvor vorgestellt hatte, erhielten tosenden Applaus für ihre Reden. Es gebe wieder Hoffnung, sagte Michelle Obama. Es liege etwas wundervoll Magisches in der Luft. Sie warnte vor Trumps Versuchen, Harris zu diskreditieren, wie er es mit den Obamas getan habe. "Seine begrenzte und beschränkte Sicht auf die Welt führte dazu, dass er sich durch die Existenz zweier hart arbeitender, hochgebildeter und erfolgreicher Menschen, die zufällig auch noch schwarz waren, bedroht fühlte", sagte sie. Harris sei hoch qualifiziert für das Amt.

Die 59-Jährige war erst vor wenigen Wochen als Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten aufgestellt worden. Der 81-Jährige Biden hatte erst nach wachsendem innerparteilichem Druck auf eine eigene Kandidatur verzichtet und damit den Weg frei gemacht für einen Generationswechsel. Harris hat dem Wahlkampf seither neuen Schwung verliehen.

Die Vizepräsidentin sammelte Insidern zufolge seit ihrer Nominierung etwa eine halbe Milliarde Dollar an Wahlkampfspenden ein. Zusammen mit dem Geld, das Biden vor seinem Rückzug eingenommen habe, liege die Summe bei über einer Milliarde Dollar, sagten vier mit den Spenden vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Noch nie in der US-Geschichte sei diese Schwelle so schnell überschritten worden.

Harris war bereits am Montag zu Beginn des viertägigen Parteitags überraschend aufgetreten. Zuvor hatte Biden eine Art Abschiedsrede gehalten und die US-Demokraten auf seine Vizepräsidentin eingeschworen. Am Dienstag war sie auf einer Wahlkampfveranstaltung in Milwaukee und wurde nur kurz per Videostream zugeschaltet, um der offiziellen Nominierung beizuwohnen. Dabei handelte es sich um reine Symbolik. Die Demokraten hatten dies per Online-Abstimmung bereits vorgezogen. Am Donnerstag wird Harris ihre Nominierung dann offiziell annehmen und mit einer der voraussichtlich wichtigsten Reden in ihrer bisherigen politischen Karriere den Parteitag beschließen.

(geschrieben von Kerstin Dörr, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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