US-Industrie mit kräftigem Auftragsplus - Fed-Banker signalisiert Zinssenkung

Washington (Reuters) - Nach zwei Rückgängen in Folge hat die US-Industrie im Juli ein kräftiges Auftragsplus verbucht.
Die Bestellungen stiegen um 5,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 4,7 Prozent gerechnet. Im Juli waren die Aufträge noch um 3,3 Prozent gefallen und im Mai um 0,5 Prozent gesunken. Wenn man die schwankungsanfälligen Bestellungen im Verkehrs-Bereich ausklammert, zog das Neugeschäft im Juli allerdings nur um 0,4 Prozent an.
Frische Impulse könnte die von vielen Experten für September erwartete Zinswende durch die US-Notenbank liefern. Die Federal Reserve beließ den Leitzins zuletzt zwar in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent, öffnete aber zugleich die Tür für eine Senkung. Niedrigere Zinsen machen Kredite billiger, etwa für Investitionen. Das könnte der Industrie zu neuen Aufträgen verhelfen.
US-Notenbanker Raphael Bostic signalisierte, dass die Fed ihre Zinsen nicht mehr allzu lange so hoch halten sollte. "Wir dürfen nicht zu lange eine restriktive Politik verfolgen", heißt es in einem Aufsatz, den der Fed-Bezirk Atlanta von seinem Präsidenten Bostic veröffentlichte. Derweil wird am Finanzmarkt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf 51 Prozent taxiert. Die Chance für einen Schritt um 0,50 Prozentpunkte sehen Fachleute inzwischen sogar bei 49 Prozent und damit deutlich größer als zuletzt.
(Bericht von Lucia Mutikani und Lindsay Dunsmuir, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)