Kapazitätsabbau könnte Volkswagen bis zu 4 Milliarden kosten
Berlin (Reuters) - Der verschärfte Sparkurs könnte den Autobauer Volkswagen nach Berechnungen von Analysten schon im vierten Quartal mehrere Milliarden Euro kosten.
Die Experten der US-Investmentbank Jefferies bezifferten am Montag die möglichen Rückstellungen auf drei bis vier Milliarden Euro. Der Grund für den nun angekündigten Kapazitätsabbau sei nicht neu, das Management werte das Thema aber als dringlich und sei entschlossen, die überschüssigen Kapazitäten in den Griff zu bekommen, hieß es. Volkswagen lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Der Wolfsburger Autobauer hatte vor zwei Wochen angekündigt, seinen Sparkurs deutlich zu verschärfen und dabei auch in Aussicht gestellt, Werke zu schließen. Finanzchef Arno Antlitz hatte davon gesprochen, dass auf dem europäischen Automarkt jährlich zwei Millionen Fahrzeuge weniger verkauft würden als vor der Pandemie - auf VW entfalle davon ein Viertel. Die Jefferies-Analysten schrieben, die Marke Volkswagen erwäge, zwei bis drei Werke zu schließen, dafür kämen vier oder fünf Standorte in Deutschland in Frage. Den möglichen Stellenabbau bezifferten die Experten auf mehr als 15.000.
VW hat inzwischen die Tarifverträge gekündigt, in denen unter anderem die seit drei Jahrzehnten geltende Beschäftigungssicherung geregelt ist. Die erste Verhandlungsrunde ist für den 25. September angesetzt. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hat angekündigt, sich gegen einen Stellenabbau zu wehren.
(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)