Insider - Institute senken Wachstumsprognosen, erwarten Minus 2024

Reuters · Uhr

- von Christian Krämer und Rene Wagner

Berlin (Reuters) - Die führenden Forschungsinstitute haben Insidern zufolge ihre ohnehin geringe Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft gesenkt.

Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2024 um 0,1 Prozent fallen und damit bereits das zweite Jahr in Folge schrumpfen, sagten mit den Zahlen aus dem Herbstgutachten vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Im März war noch ein Mini-Plus von 0,1 Prozent vorausgesagt worden. Für 2025 wurde die Vorhersage in der neuen Gemeinschaftsdiagnose von 1,4 auf 0,8 Prozent gekappt. Für 2026 gehen die Institute von einem Wachstum von 1,3 Prozent aus.

Die hartnäckige Konjunkturflaute dürfte den Instituten zufolge nicht spurlos am Arbeitsmarkt vorbeigehen. In diesem und im kommenden Jahr soll die Arbeitslosenquote auf rund sechs Prozent steigen. Zum Vergleich: 2023 betrug sie 5,7 Prozent. Dieser Wert soll dann erst 2026 wieder erreicht werden.

PREISE SOLLEN LANGSAMER STEIGEN

Entspannung erwarten die Ökonomen bei der Inflation. In diesem Jahr sollen die Verbraucherpreise nur noch um durchschnittlich 2,2 Prozent steigen, nachdem die Teuerungsrate im vergangenen Jahr noch bei 5,9 Prozent gelegen hatte. In den beiden kommenden Jahren dürfte sich die Inflationsrate dann bei jeweils rund zwei Prozent einpendeln.

Die Gemeinschaftsdiagnose wird an diesem Donnerstag offiziell veröffentlicht, so dass die Zahlen bis dahin noch leicht verändert werden könnten. Sie dient der Bundesregierung als Basis für ihre neuen Projektionen im Oktober, die wiederum die Grundlage für die Steuerschätzung bilden. In der Frühjahrsprognose war das Bundeswirtschaftsministerium von einem Wachstum von 0,3 Prozent im laufenden Jahr ausgegangen und hatte für 2025 ein Plus von 1,0 Prozent vorausgesagt.

Erstellt wird die Gemeinschaftsdiagnose vom RWI in Essen, vom Ifo-Institut in München, vom IfW in Kiel, vom IWH in Halle und vom Berliner DIW. Auch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) und das Institut für Höhere Studien Wien sind beteiligt.

(redigiert von Kerstin Dörr - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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