Nordkorea sprengt innerkoreanische Straße - Südkorea feuert Warnschüsse ab

Reuters · Uhr
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Seoul (Reuters) - Zwischen Nord- und Südkorea nehmen die Spannungen zu.

Nordkorea sprengte Teile einer innerkoreanischen Straße sowie Bahntrassen auf seiner Seite der Grenze in die Luft, wie Südkoreas Generalstabschef am Dienstag mitteilte. Das südkoreanische Militär habe daraufhin Warnschüsse abgegeben. Zudem sei die Einsatzbereitschaft erhöht worden. Mit der Zerstörung der Verkehrswege zwischen beiden koreanischen Staaten unterstreicht die kommunistische Regierung in Pjöngjang die Abkehr vom lange verfolgten Ziel einer Wiedervereinigung.

Die Spannungen auf der Halbinsel haben sich verschärft, nachdem Nordkorea seinem Nachbarstaat vorwarf, Drohnen hätten vergangene Woche über seiner Hauptstadt Pjöngjang Flugblätter mit Parolen gegen die kommunistische Regierung abgeworfen. Dies sei eine politische und militärische Provokation, die zu einem bewaffneten Konflikt führen könnte. Südkoreas Militär hat bislang nicht bestätigt, dass Drohnen aus Südkorea Pjöngjang überflogen haben könnten und ob sie gegebenenfalls von Privatpersonen oder Militärangehörigen gesteuert worden seien.

Das südkoreanische Ministerium für Vereinigung wertete die Zerstörung der Straßen und Schienenwege an der Grenze als klaren Verstoß gegen innerkoreanische Vereinbarungen. "Es ist bedauerlich, dass Nordkorea ein solches rückschrittliches Verhalten wiederholt an den Tag legt", sagte Ministeriumssprecher Koo Byoung-sam.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte bereits vor Monaten erklärt, eine Wiedervereinigung sei nicht länger möglich. Südkorea zähle zu den größten Feinden. Die beiden koreanischen Staaten haben nach dem Krieg von 1950 bis 1953 nie Frieden geschlossen. Damals wurde nur ein Waffenstillstand vereinbart, der bis zur Gegenwart andauert.

Vor sechs Jahren hatte es eine Tauwetter-Phase gegeben, in der sich beide Staaten annäherten. Südkorea hatte damals dem Nachbarstaat über 132 Millionen Dollar in Form von günstigen Krediten für den Wiederaufbau der grenzüberschreitenden Straßen- und Schienenverbindungen überwiesen. Damals wurde auch ein Gebäude für ein Verbindungsbüro an der Grenze aufgebaut. Als allerdings Abrüstungs-Verhandlungen mit den USA scheiterten, sprengte Nordkorea 2020 das Verbindungsbüro.

(Bericht von Hyunsu Yim, geschrieben von Hans Busemann. Redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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