Britische Inflation sinkt deutlich - Signal für weitere Zinssenkung

Reuters · Uhr
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London (Reuters) - Die Inflation in Großbritannien sinkt überraschend deutlich und könnte deshalb zu einer weiteren Zinssenkung führen.

Die Verbraucherpreise stiegen im September nur um 1,7 Prozent zum Vorjahresmonat, nach 2,2 Prozent im August, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Dies ist der tiefste Stand seit April 2021. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Volkswirte hatten einen Wert von 1,9 Prozent erwartet.

Angesichts der abflauenden Inflation haben die Währungshüter der Bank of England (BoE) im August die Zinswende nach unten eingeleitet und im September die Füße stillgehalten. Sie warteten auf weitere Anzeichen dafür, dass der Inflationsdruck nachlässt. Der nächste Zinsentscheid steht am 7. November an: An den Finanzmärkten wird damit gerechnet, die BoE ihre Geldpolitik bis Jahresende weiter lockert.

Die Notenbank ist nun unter ihrem Inflationsziel von zwei Prozent. Auch die sogenannte Kernrate, die schwankungsanfällige Preise von Energie und Lebensmitteln ausklammert, sank spürbar auf 3,2 von 3,6 Prozent. "Niedrigere Flugpreise und Benzinpreise waren der größte Treiber für den Rückgang in diesem Monat", sagte ONS-Chefökonom Grant Fitzner. "Diese wurden teilweise durch Erhöhungen bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken ausgeglichen."

Sorge bereiten dürfte der Notenbank jedoch der noch immer starke Preisdruck im Servicebereich: Dieser war im September mit 4,9 Prozent weiter überdurchschnittlich hoch, wenn auch nicht mehr so kräftig wie im August mit 5,6 Prozent. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 5,2 Prozent gerechnet.

Die BoE hatte die geldpolitischen Zügel zwischen Dezember 2021 und August 2023 insgesamt 14 Mal angezogen, um die ausufernde Teuerung unter Kontrolle zu bringen. Der straffe Kurs der Währungshüter um Notenbankchef Andrew Bailey hat mit dazu beigetragen, dass die Lebenshaltungskosten nunmehr nicht mehr so schnell steigen.

(Bericht von Andy Bruce, geschrieben von Klaus Lauer und Reinhard Becker; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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