Bund und Länder

Steuereinnahmen steigen im September um fast sieben Prozent

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Studio Romantic/ Shutterstock

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern sind im September trotz Konjunkturflaute kräftig gestiegen.

Sie erhöhten sich um knapp sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf mehr als 86 Milliarden Euro, wie aus dem Reuters vorliegenden Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht, der am Dienstag in Berlin veröffentlicht werden soll. Im August hatte es ein Plus von gut fünf Prozent gegeben, dem allerdings ein Einbruch im Juli vorausging. Wegen der mauen Wirtschaftsentwicklung sind die Steuereinnahmen in diesem Jahr bislang sehr schwankungsanfällig.

In den ersten neun Monaten des Jahres zusammen schlägt ein Plus von 2,9 Prozent zu Buche. Die Einnahmen von Bund und Ländern summierten sich damit auf fast 626 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2024 rechnen Experten bislang mit einem Zuwachs von etwa drei bis vier Prozent. Am Donnerstag wird die neue Steuerschätzung veröffentlicht.

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"Auch wenn die Preise aktuell langsamer als noch im vergangenen Jahr steigen, führt die Inflation zu steigenden Einnahmen insbesondere aus der Umsatzsteuer", erklärte Ökonom Tobias Hentze vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) das höhere Steueraufkommen bei gleichzeitiger Konjunkturflaute. "Gleichzeitig ist es zu Zuwächsen bei den Löhnen gekommen, teilweise als Nachholeffekt aufgrund der hohen Inflation in den vergangenen Jahren, sodass Lohnsteuer und veranlagte Einkommensteuer dynamisch sind." Wer mehr verdiene, gebe auch mehr Geld aus, wovon wiederum die Konsumsteuern profitierten. Die höheren Zinsen wiederum würden sich in einem Plus bei der Abgeltungsteuer niederschlagen, fügte Hentze hinzu.

Einen kräftigen Konjunkturaufschwung sieht das Finanzministerium derzeit nicht. "Die kurzfristigen konjunkturellen Aussichten bleiben eingetrübt", steht in dem Monatsbericht. Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent. Es wäre das zweite Minus-Jahr in Folge. Im kommenden Jahr soll es dann zu einem Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent reichen, das sich 2026 auf 1,6 Prozent beschleunigen soll. "Dabei ist unterstellt, dass vor allem der private Konsum angesichts der aufwärtsgerichteten Entwicklung der verfügbaren Einkommen die wirtschaftliche Dynamik stützt", so das Ministerium.

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