Rezession dämpft Geschäftsreisen bei Lufthansa

Das "Sonderthema Deutschland" trägt mit einer schrumpfenden Wirtschaft zu den Ertragsproblemen der Lufthansa-Kernmarke bei.
In Summe könne die Branche der Nachfrage nach Flügen dank großer touristischer Reiselust kaum nachkommen, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Dienstag. "Aber wir haben auch das Sonderthema in Deutschland - die deutsche Wirtschaft ist in der Rezession." Mit einem Umsatzanteil von immer noch einem Viertel sei auch die Lufthansa abhängig von der Konjunktur in Deutschland. "Gerade von Geschäftsreisenden spüren wir die Depression, in der sich die deutsche Wirtschaft befindet." Weltweit und schon gar nicht in Deutschland werde die Nachfrage von Geschäftskunden je das Niveau von 2019 wieder erreichen, dem Jahr vor der Corona-Pandemie.
Die höchsten Standortkosten Europas an den deutschen Flughäfen durch Steuern und Gebühren führten dazu, dass der innerdeutsche Flugverkehr gerade noch auf 25 Prozent des Vorkrisenniveaus ist. Neben dem Billigflieger Ryanair strich kürzlich auch die Lufthansa-Tochter Eurowings massiv Inlandsflüge von Hamburg aus, weil sich damit fast kein Geld mehr verdienen lasse. Deutschland könne sich nicht leisten, seinen Luftverkehr derart zu schädigen, mahnte Spohr. Einerseits bekennt sich die national führende Airline nach seinen Worten zum Standort Deutschland - andererseits will sie unabhängiger vom Heimatland werden.