Fed-Direktorin Kugler verstößt gegen Handelsregeln der US-Notenbank

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(Reuters) - Fed-Direktorin Adriana Kugler hat gegen Ethikregeln der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) verstoßen.

In einem offiziellen Schreiben vom 24. Oktober meldete Kugler die geplante Veräußerung von Apple- und Cava-Aktien, die von ihrem Ehepartner erworben wurden. Die Käufe "wurden von meinem Ehepartner ohne mein Wissen getätigt, und ich versichere, dass mein Ehepartner nicht die Absicht hatte, gegen irgendwelche Regeln zu verstoßen", hieß es dem von Kugler ausgefüllten Formular zur Offenlegung der Finanzen. "Als ich von den Käufen erfuhr, habe ich sofort die Ethikbeauftragten benachrichtigt und auf ihre Anweisung hin die schnellstmögliche Veräußerung dieser Vermögenswerte im Rahmen der Ethikrichtlinien (des Offenmarktausschusses) eingeleitet. Die vier Aktienkäufe fanden im Laufe des Sommers statt, und jeder Kaufbetrag lag zwischen 1001 und 15.000 Dollar.

Die Ethikregeln der Fed schränken die Möglichkeiten der leitenden Angestellten der Zentralbank stark ein, ihr persönliches Geld zu investieren. Die Vorschriften verlangen, dass der Handel im Voraus von Ethikbeauftragten der Zentralbank genehmigt wird. Diese Regeln gelten auch für Ehepartner und minderjährige Kinder von hochrangigen Fed-Mitarbeitern. Ein Sprecher der Fed teilte mit, dass die Notenbank bestätigen könne, dass Kugler das Ethikbüro alarmiert habe.

Vor mehr als zwei Jahren wurden frangwürdige Wertpapiergeschäfte von US-Notenbankchef Jerome Powell untersucht. Nach Angaben der zuständigen Behörde brach Powell aber keine Gesetze. Das Office of Inspector General bescheinigte damals auch dem ehemaligen Fed-Vize Richard Clarida eine weiße Weste. Clarida hatte es jedoch unter anderem versäumt, diverse Handelsaktivitäten in der dafür notwendigen Offenlegungsform bekanntzugeben. Die US-Notenbank versprach wegen der Kritik an Clarida und anderen Top-Vertretern eine Verschärfung ihrer Regeln zur Offenlegung von privaten Geschäften an den Finanzmärkten.

(Bericht von Michael S. Derby, geschrieben von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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