Rheinmetall will "globaler Rüstungschampion" werden

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Düsseldorf (Reuters) - Rheinmetall steuert aufgrund der gestiegenen Rüstungsausgaben der westlichen Staaten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine auf Rekordkurs.

"Wir erleben ein Wachstum, wie wir es im Konzern noch nie hatten", sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger am Donnerstag. Der Manager, dessen Vertrag erst am Vortag um fünf Jahre verlängert worden war, sieht Rheinmetall nun auf dem Weg zum "globalen Rüstungschampion" - und erwartet weiteres Wachstum. Donald Trump werde nach seinem Wahlsieg in den USA Druck auf die Europäer machen, ihre Rüstungsausgaben weiter in die Höhe zu schrauben. In Deutschland geht er auch deshalb von einem Ende der Schuldenbremse aus. Dies könnte Rheinmetall weiter in die Karten spielen. Rheinmetall-Aktien legten über sieben Prozent zu.

Der Umsatz des Düsseldorfer Konzerns kletterte nach neun Monaten um 36 Prozent auf rund 6,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis legte um 72 Prozent auf 705 Millionen Euro zu. Der Auftragseingang stieg auf über 21 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand erreichte nun eine Höhe von insgesamt rund 52 Milliarden Euro. Papperger bekräftigte, der Konzern werde 2024 seine Ziele erreichen. Diese sehen einen Umsatz von rund zehn Milliarden Euro und eine operative Gewinnmarge zwischen 14 und 15 Prozent vor - bei der Marge geht Rheinmetall nun aber davon aus, mit rund 15 Prozent das obere Ende der Spanne zu erreichen.

"Rheinmetall wird gebraucht, das zeigen unsere zahlreichen Auftragserfolge", sagte Papperger. "Wir haben Großaufträge in unserer Pipeline, die uns in den kommenden Jahren weiter steigende Umsätze sichern", betonte er. Zusätzlich baue Rheinmetall neue Werke, weite die Kapazitäten massiv aus und leiste sich strategische Akquisitionen.

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine stärken Nato-Staaten ihr Militär, außerdem muss die Ukraine mit Munition versorgt werden. Rheinmetall ist einer der größten Munitionsproduzenten der Welt. Der Konzern ist ein wichtiger Ausrüster der Bundeswehr. Größere Verzögerungen von Aufträgen durch das Aus für die Ampel-Regierung in Berlin fürchtet Papperger nicht. Er geht sogar davon aus, dass angesichts des Investitionsdrucks die Schuldenbremse fallen wird.

TRUMP GLÜCKLICH MACHEN

Auch mittelfristig sieht Rheinmetall Wachstum. In einigen Jahren seien auch 20 Milliarden Umsatz drin, hatte Papperger angekündigt. Helfen könnte dabei auch ein Großauftrag aus den USA. Rheinmetall setzt auf den Zuschlag für die Entwicklung eines Nachfolgers für den US-Schützenpanzer Bradley. In den USA hatte Rheinmetall jüngst auch den Zulieferer Loc Performance übernommen, um das Geschäft mit dem amerikanischen Militär auszubauen. Auch betreibt Rheinmetall Fabriken in den USA. Die Wachstumsperspektiven in den Vereinigten Staaten sieht Papperger auch unter einem Präsidenten Trump als intakt an. "Wir schaffen Arbeitsplätze in den USA, wir produzieren jede Schraube dort", sagte Papperger: "Wenn wir das tun, wird Trump glücklich sein." Er werde auch dafür sorgen, dass die Rüstungsausgaben in Europa steigen. "Wir glauben, dass Präsident Trump Druck auf die Europäer ausüben wird, unabhängiger zu werden und mehr in ihre Verteidigung zu investieren", sagte Papperger. "Am Ende des Tages wird es großen Druck geben - und das wird uns helfen", betonte er.

Zudem will Rheinmetall zusammen mit dem Partner Leonardo in einem Gemeinschaftsunternehmen Panzer bauen. Aufträge mit einem Volumen von über 20 Milliarden Euro durch die italienischen Streitkräfte stehen dabei ins Haus. Langfristig und mit Folgeaufträgen könnten es sogar 50 Milliarden Euro werden.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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