Verband: Immobilien-Neufinanzierung in Deutschland stagniert weitgehend

Berlin (Reuters) - Die Vergabe von Immobilienkrediten der Pfandbriefbanken hat zuletzt weitgehend stagniert und zeigt das immer noch schwierige Marktumfeld.

Von Juli bis September vergaben die Institute Immobilienkredite über 31,2 Milliarden Euro, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) am Donnerstag mitteilte. Dies waren rund 0,6 Prozent weniger als im zweiten Quartal und 0,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Seit Jahresanfang summierte sich das Neufinanzierungsgeschäft damit auf 89,6 Milliarden Euro - ein Plus von 6,9 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Während das Geschäft mit Wohnimmobilienkrediten wieder besser läuft, hängt der Bereich mit Darlehen für Gewerbeimmobilien noch zurück.

"Das Wohnimmobilien-Finanzierungsvolumen lag in jedem Quartal dieses Jahres deutlich über dem entsprechenden Vorjahreswert", erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. "Das ist ein weiteres klares Anzeichen für eine Stabilisierung des Wohnimmobilienmarktes, der nach wie vor von einer Übernachfrage gekennzeichnet ist." Nach neun Monaten lagen die Finanzierungen für Bau und Erwerb von Wohnobjekten bei 56,7 Milliarden Euro und damit 16 Prozent über dem Vorjahr.

"Bei Gewerbeimmobilienkrediten ist die Entwicklung noch deutlich verhaltener, allerdings hat sich im Laufe dieses Jahres die Dynamik des Rückgangs spürbar verlangsamt", erläuterte Tolckmitt. Hier summierten sich die Darlehen in den ersten drei Quartalen auf 32,9 Milliarden Euro und lagen damit auf Jahressicht 5,7 Prozent im Minus. Im dritten Quartal allerdings lag das Neugeschäft bei Krediten für Gewerbeobjekte nur noch knapp ein Prozent unter dem Niveau des Frühjahrs.

Die Bundesbank hat sich jüngst in ihrem Bericht zur Finanzstabilität besorgt über den Gewerbeimmobiliensektor geäußert. Analysen deuteten auf weitere Preisrückgänge hin. Die Verluste aus Gewerbeimmobilienkrediten seien deutlich gestiegen und die Quote notleidender Darlehen habe sich hier seit Ende 2022 auf 4,2 Prozent mehr als verdoppelt. Bei Wohnimmobilien zeichne sich langsam eine Entspannung ab.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Myria Mildenberger; - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)