ROUNDUP/Heil: Mit längerem Kurzarbeitergeld VW-Krise entschärfen

dpa-AFX · Uhr

AUGSBURG (dpa-AFX) - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will mit der geplanten Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf maximal zwei Jahre die Krise beim Volkswagenkonzern entschärfen. "Es geht darum, die VW -Standorte zu erhalten, betriebsbedingte Kündigungen zu verhindern und die notwendigen Zukunftsinvestitionen zu schultern", sagte der SPD-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". "Unsere Aufgabe als Staat ist es, diese Lösung mit einer aktiven Wirtschafts- und Industriepolitik zu begleiten", betonte der Minister.

"Wir werden am nächsten Mittwoch im Kabinett per Verordnung beschließen, die Kurzarbeitsregeln zu verlängern", bestätigte Heil die Pläne, die Bezugsdauer auf 24 Monate zu verdoppeln. Es gehe darum, Brücken zu bauen und Beschäftigung zu sichern.

Volkswagen fordert wegen der schwierigen Lage des Konzerns eine Lohnkürzung von zehn Prozent und Streichungen von Zulagen. Die Konzernführung droht zudem mit betriebsbedingten Kündigungen und Werksschließungen.

Der aus Niedersachsen stammende SPD-Minister Heil zeigte sich zuversichtlich, dies abwenden zu können. "Volkswagen kann Autos produzieren, die auf den Märkten der Welt erfolgreich sind, daran habe ich keinen Zweifel", sagte er der Zeitung. "Worauf es jetzt ankommt, sind sozialpartnerschaftliche Lösungen zwischen Management und Gewerkschaft."

IG Metall: Länger gezahltes Kurzarbeitergeld gibt etwas Sicherheit

Die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner nannte es "gut, dass die Bundesregierung jetzt handelt und die Bezugsdauer beim Kurzarbeitergeld von 12 auf 24 Monate verlängern will" Zahlreiche Unternehmen in unterschiedlichen Branchen befänden sich momentan in schwerem Fahrwasser und die Kurzarbeit steige. "Standorte und Arbeitsplätze sind bedroht. Die Verlängerung gibt den Beschäftigten etwas Sicherheit. Und sie hilft, Fachkräfte zu halten" sagte Benner.

IG-Metall-Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban ergänzte, allein mit einer längeren Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes werde sich "die drohende Krise am Arbeitsmarkt nicht verhindern lassen". Die Unternehmen müssten ihren Beitrag leisten, auf Massenentlassungen verzichten und zukunftsfähige Produkte entwickeln, sagte der Sozialexperte bei der Gewerkschaft./sl/DP/men

onvista Premium-Artikel

Gold, Aktien, exotische ETFs
So schützt du dich vor Inflationgestern, 10:45 Uhr · onvista
So schützt du dich vor Inflation
Chartzeit Wochenausgabe vom 30.03.2025
US-Zölle und Inflation: Warum der Abschwung noch weiter gehen könnte30. März · onvista
US-Zölle und Inflation: Warum der Abschwung noch weiter gehen könnte
Kolumne von Stefan Riße
Sind wir in einer Korrektur oder in einem Bärenmarkt?30. März · onvista-Partners
Sind wir in einer Korrektur oder in einem Bärenmarkt?

Das könnte dich auch interessieren

Umstrittenes politisches Engagement
Tesla-Absatz in Frankreich und Schweden auf Talfahrtgestern, 11:50 Uhr · Reuters
Tesla-Absatz in Frankreich und Schweden auf Talfahrt
Elektrofahrzeughersteller
Ausverkauf der Tesla-Aktien geht weiter31. März · dpa-AFX
Ausverkauf der Tesla-Aktien geht weiter
Chinesischer Technologiekonzern
Xiaomi kooperiert nach E-Auto-Unfall mit Polizeigestern, 11:49 Uhr · Reuters
Xiaomi kooperiert nach E-Auto-Unfall mit Polizei
Anhaltende Schwäche in China
Mercedes-Absatz sinkt zum Jahresauftakt - USA lief noch gutgestern, 10:23 Uhr · Reuters
Mercedes-Absatz sinkt zum Jahresauftakt - USA lief noch gut