Geldpolitik

Bank of England verzichtet auf Zinssenkung - Aber drei Gegenstimmen

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: John New/Shutterstock.com

London (Reuters) - Die britische Notenbank verzichtet angesichts der hartnäckigen Inflation auf eine dritte Zinssenkung in diesem Jahr.

Der Schlüsselzins wurde am Donnerstag bei 4,75 Prozent belassen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten damit gerechnet. Die Entscheidung fiel jedoch in dem neunköpfigen geldpolitischen Ausschuss nicht einstimmig: Mit Dave Ramsden, Swati Dhingra und Alan Taylor votierten gleich drei Mitglieder für eine Senkung auf 4,50 Prozent.

Notenbankchef Andrew Bailey sagte nach der Entscheidung, man müsse bei der Senkung der Zinsen am "schrittweisen Ansatz" festhalten. "Angesichts der gestiegenen Unsicherheit in der Wirtschaft können wir keine Aussage dazu machen, wann und um wie viel wir die Zinsen im kommenden Jahr senken werden", fügte er hinzu.

Die Bank of England (BoE) hatte Anfang August auf die abebbende Inflationswelle reagiert und die Zinswende vollzogen. Ökonomen gehen davon aus, dass sie ihre Geldpolitik im kommenden Jahr fortsetzen und den Leitzins viermal senken wird. An den Finanzmärkten werden hingegen nur noch zwei Schritte nach untern erwartet, nachdem die Löhne zuletzt stärker als erwartet gestiegen sind. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass der nächste Schritt am 6. Februar vollzogen wird.

In Großbritannien ist die Inflationsrate im November auf 2,6 Prozent gestiegen. Die Bank of England strebt einen Wert von zwei Prozent an. "Die Gesamtinflation dürfte in naher Zukunft weiter leicht steigen", betonten die Währungshüter.

Die Währungshüter in London entschieden nur wenige Stunden nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve. Diese senkte am Mittwochabend ihren Leitzins zum dritten Mal in diesem Jahr um einen viertel Punkt - auf die Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins in der vergangenen Woche bereits zum vierten Mal im zu Ende gehenden Jahr gesenkt.

(Büro London, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Kirsti Knolle - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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