Strafgerichtshof verlangt von Italien Erklärung zu Freilassung

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Rom (Reuters) - Der Internationale Strafgerichtshof (ICC) verlangt von Italien Antworten auf die Frage, warum es einen Libyer freigelassen hat, der mit internationalem Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen gesucht wird.

Der Gesuchte Osama Elmasry Njeem, auch bekannt als Osama Almasri Njeem, war am Sonntag nach einem Hinweis des ICC in Turin festgenommen worden. Die italienische Regierung ließ ihn am Dienstag aufgrund einer juristischen Formalität aber unerwartet wieder frei, wie ein Indider des Innenministeriums erklärte. Njeem war dann sofort ins libysche Tripolis geflogen.

Weder das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni noch das Justizministerium haben sich bislang zu dem Fall geäußert. Melonis konservative Regierung verlässt sich stark auf die libyschen Sicherheitskräfte, wenn es darum geht, Migranten daran zu hindern, das nordafrikanische Land zu verlassen und nach Süditalien zu gelangen.

Der ICC, der seit dem Bürgerkrieg in Libyen im Jahr 2011 schwere Verbrechen in dem Land untersucht, erklärte, man habe zuvor Italien aufgefordert, sich mit dem Gericht in Verbindung zu setzen, falls es Probleme mit dem Verhaftungsprozess gebe. Njeem sei jedoch ohne vorherige Ankündigung oder Konsultation freigelassen worden. Man bemühe sich nun um eine Überprüfung der angeblich unternommenen Schritte der Behörden, habe dazu aber noch nichts erhalten.

Auf Videos im Internet war zu sehen, wie Njeem, der Brigadegeneral der libyschen Kriminalpolizei ist, auf den Schultern von Anhängern getragen wurde, nachdem er am Dienstagabend am Flughafen Mitiga in Tripolis angekommen war.

(Bericht von Crispian Balmer, Paolo Chiriatti, Emilio Parodi und Charlotte Van Campenhout. Geschrieben von Ralf Bode. Redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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