Chartmuster signalisiert mögliches Comeback der Klöckner-Aktie
Die Aktie des im SDax notierten Stahlhändlers zog seit Jahresanfang sehr dynamisch an. Aktuell konsolidiert sich der Kurs, könnte aber bald wieder den Aufwärtstrend fortsetzen. Wo die nächsten Kursziele für die Aktie liegen und wie du davon profitieren kannst.
Henry Philippson
Klöckner & Co zählt zu den weltweit größten unabhängigen Händlern von Stahl und Metall und ist ein führendes Unternehmen im Bereich Stahl-Service-Center. In der Diskussion um die geplanten US-Zölle geriet auch die Aktie des im SDax notierten Konzerns in den vergangenen Wochen wieder in den Fokus: Die vorgesehenen US-Zölle auf Stahl und Aluminium könnten die globalen Stahlpreise positiv beeinflussen und dem Unternehmen als Stahlhändler Vorteile verschaffen.
Wochenchart: Abwärtstrend gebrochen
Ein Blick auf den Wochenchart der Aktie zeigt den mehrjährigen Abverkauf vom Frühjahr 2022 von einem Kursniveau um 13,50 Euro bis auf 4,50 Euro Anfang dieses Jahres. Diese - fast schon katastrophale - Kursentwicklung ist beinahe typisch für den deutschen Nebenwerte-Bereich in den vergangenen drei Jahren. Auf die Gründe dafür und die sich daraus ergebenden attraktiven Chancen im deutschen Nebenwerte-Sektor bin ich in der vergangenen Woche hier an dieser Stelle bereits eingegangen.
Unter den größten Wochenumsätzen auf Xetra (türkis im Chart oben) seit zwei Jahren brach die Klöckner-Aktie Anfang Februar aus dem mehrjährigen Abwärtstrend (schwarz) im Wochenchart nach oben aus und generierte damit ein prozyklisches Kaufsignal. Der Supertrend-Indikator drehte ebenfalls auf "Kaufen" im Wochenchart.
Der Supertrend-Indikator ist ein trendfolgender technischer Indikator, der auf dem gleitenden Durchschnitt und der Average True Range (ATR) basiert. Er zeigt die Trendrichtung an, indem er als Linie über oder unter dem Kurs verläuft. Ein Wechsel der Linie signalisiert potenzielle Trendänderungen.
Tageschart: Bullische Konsolidierung
Der jüngste, sehr dynamische Kursanstieg der Aktie wird in den vergangenen Tagen innerhalb einer symmetrischen Dreiecksformation (grün im Chart unten) konsolidiert. Diese Art von Chartformation an dieser Stelle im Chart bestätigt einen Trend und sollte entsprechend nach oben hin aufgelöst werden können in den kommenden Handelstagen.
Zudem stehen die exponentiellen gleitenden Durchschnittskurse der vergangenen 50 und 200 Tage - EMA 50 und EMA 200 ("Exponential Moving Average")- kurz davor, sich zu schneiden und damit ein prozyklisches Kaufsignal zu generieren.
In der Charttechnik signalisiert der Schnittpunkt von EMA 50 und EMA 200 eine mögliche Trendwende. Kreuzt der EMA 50 den EMA 200 von unten nach oben ("Golden Cross"), deutet das auf einen Aufwärtstrend hin. Umgekehrt signalisiert ein Death Cross, bei dem der EMA 50 den EMA 200 von oben nach unten schneidet, einen möglichen Abwärtstrend. Diese Signale gelten als bedeutend für mittel- bis langfristige Handelsentscheidungen, da sie starke Trendwechsel anzeigen und von vielen Tradern zur Bestätigung von Marktbewegungen genutzt werden.
Ein Ausbruch aus der Dreieckskonsolidierung nach oben würde ein weiteres kurzfristiges Kaufsignal generieren und eröffnet Kurspotenzial bis in den Bereich 6,90 bis 7,20 Euro. Das wären beim aktuellen Kurs von rund 6,15 Euro immerhin elf bis 17 Prozent Kurspotenzial. Oberhalb dieser Widerstandszone (schwarz) besteht zudem mittelfristig weiteres Aufwärtspotenzial für die Aktie.
Umsetzen lässt sich das präferierte positive Szenario etwa mit einem Knock-Out-Zertifikat (KO-Zertifikat). Beispielsweise mit dem Bull KO von der UniCredit. Basispreis und KO-Schwelle liegen aktuell bei 5,017 Euro mit unbegrenzter Laufzeit (Prospekt). Der Hebel dieses Derivats beträgt aktuell 4,84 (Stand 25.02.2025). Ein Anstieg von einem Prozent in der Klöckner-Aktie ergäbe also theoretisch derzeit ein Plus von knapp fünf Prozent in diesem Derivat.
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