Dax fällt unter 23.000-Punkte-Marke

Der Dax ist am Donnerstagvormittag auf ein neues Wochentief gefallen und notierte zwischenzeitlich 1,75 Prozent tiefer als zum Vortagesschluss. Am Tag zuvor hatte die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung veröffentlicht. Die Fed lässt den Leitzins zwar unverändert bei 4,0 bis 4,25 Prozent, verlangsamt aber das Tempo ihres Bilanzabbaus.
Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank sprach von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die die Währungshüter mit Blick auf Zinssenkungen in diesem Jahr weiter vorsichtig stimmten. Die Notenbank senkte ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum, während sie die Inflationsprognose anhob.
Banken verlieren deutlich
Besonders betroffen von der Schwäche am deutschen Aktienmarkt waren die Titel von Commerzbank und Deutscher Bank. Die Commerzbank-Aktien büßten zwischenzeitlich mehr als sechs Prozent ein, während der Abschlag bei der Deutschen Bank mit 2,3 Prozent geringer ausfiel.
Damit reagierten Anleger auf die zuletzt beeindruckende Rally beider Titel. Für die Commerzbank war es 2025 in der Spitze um 60 Prozent nach oben gegangen und für Deutsche Bank um 38 Prozent. Beide Aktien hatten damit den europäischen Bankensektor deutlich hinter sich gelassen.
Bei der Commerzbank war das Übernahmeinteresse der italienischen Unicredit ein wesentlicher Kurstreiber. Analyst Jason Napier von UBS führte die jüngste Bankenstärke auf mehrere Aspekte zurück: So sei die vergangene Saison der Quartalsbilanzen die beste seit langem gewesen. Auch hätten die Sorgen um sinkende Leitzinsen in der Eurozone nachgelassen. Die Aktienmärkte zeigten Stärke, die Konjunktur und in der Folge auch das Kreditgeschäft nähmen Fahrt auf.
(mit Material von dpa-AFX)