Kartellamt gibt Pläne für deutsch-französisches Panzerprojekt frei
Düsseldorf (Reuters) - Das Bundeskartellamt gibt grünes Licht für ein gemeinsames Panzerprojekt der Rüstungsschmieden Rheinmetall, KNDS und Thales.
Die Bonner Wettbewerbshüter gaben Pläne für die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit Sitz in Deutschland durch die drei Konzerne frei, wie sie am Freitag mitteilten. "Wir sehen zunehmend Kooperationsvorhaben zwischen verschiedenen europäischen Unternehmen", sagte der Präsident der Bonner Behörde, Andreas Mundt. Das Kartellamt bewerte die Projekte anhand der Frage, ob sie diese auch allein stemmen könnten. "Das ist hier nach unseren Ermittlungen nicht der Fall – vielmehr ergänzen sich die bisherigen Tätigkeitsbereiche von Rheinmetall und KNDS weitgehend", begründete Mundt die Entscheidung.
Rheinmetall, KNDS Deutschland, KNDS France und Thales sollen jeweils 25 Prozent an dem Unternehmen zur Entwicklung eines neuen Kampfpanzers halten. Die Firmen hatten Ende Januar in Paris den Gesellschaftervertrag MGCS Project Company GmbH mit Sitz in Köln unterzeichnet. MGCS (Main Ground Combat System) ist ein deutsch-französisches Rüstungsprogramm, das darauf abzielt, bis 2040 die Kampfpanzer Leopard 2 und Leclerc durch ein plattformübergreifendes Bodenkampfsystem zu ersetzen. Die Projektgesellschaft solle als industrieller Hauptauftragnehmer für die Umsetzung der nächsten Phase des MGCS-Programms verantwortlich sein, hatte Rheinmetall erklärt. Die Düsseldorfer haben auch ein Gemeinschaftsunternehmen mit der italienischen Leonardo zum Bau von Panzern geschmiedet.
(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)