Pressestimme: 'Münchner Merkur' zu SPD/Koalitionsvertrag
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der "Münchner Merkur" zu SPD/Koalitionsvertrag:
"Anders als Juso-Chef Türmer und dessen Genossen-Generation Z haben die lebenserfahreneren älteren Parteimitglieder verstanden, dass 16 % Wählerzuspruch kein Auftrag sind, 100 % SPD-Positionen durchzusetzen. Und dass, wer Friedrich Merz nicht will, am Ende Alice Weidel kriegt. Ein bisschen weniger Weltschmerz hätte der SPD gut zu Gesicht gestanden. Sie hat zwar nicht die Wahl gewonnen, aber den Poker danach. Wie schon 2005, 2013 und 2017. Auch wenn's umgekehrt besser wäre: Im Verhandeln hat es die Partei zu einer Raffinesse gebracht, die ihr Werben um Wähler leider verloren gegangen ist. Merz ist nicht zu beneiden um die Aufgabe, mit dieser Sozialdemokratie und ihrem übellaunigen Nachwuchs einen Aufbruch fürs Land herbeizuzaubern. Doch er hat eine Chance: Die Messlatte für Schwarz-Rot hängt so tief, dass es ein Kunststück wäre, sie trotzdem zu reißen."/yyzz/DP/men