Uniper lässt im Rechtsstreit mit Gazprom nicht locker

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Düsseldorf (Reuters) - Der verstaatlichte Energiekonzern Uniper hat im milliardenschweren Rechtsstreit mit dem russischen Gasriesen Gazprom nach eigenen Angaben Einnahmen erzielt.

In dem am Dienstag veröffentlichten Quartalsbericht hieß es zur Gewinn- und Verlustrechnung: "Darüber hinaus sind Erträge aus Vollstreckungsmaßnahmen gegen Gazprom Export enthalten". Uniper wollte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters keine Details nennen. Auch von Gazprom war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Der größte deutsche Gaskonzern ringt seit der Energiekrise 2022 mit Gazprom um Schadenersatzforderungen wegen ausgebliebener Gaslieferungen. Diese hatten Uniper an den Rand des Ruins gebracht. Der frühere Großkunde Deutschland bezieht nach Angaben der Bundesnetzagentur seit Oktober 2022 kein Pipeline-Gas mehr aus Russland. Die EU-Kommission wollte am Dienstag Pläne vorlegen, wie die noch verbliebenen Gaslieferungen aus Russland in das Staatenbündnis komplett beendet werden könnten.

UNIPER BESTÄTIGT TROTZ EINBUSSEN PROGNOSEN FÜR 2025

Uniper und Gazprom haben verschiedene Verfahren angestrengt. Ein internationales Schiedsgericht in Stockholm hatte Uniper im vergangenen Jahr Schadenersatz in Höhe von mehr als 13 Milliarden Euro zugesprochen. Gazprom wiederum macht gegen die Düsseldorfer Schadenersatz in etwa der gleichen Höhe geltend. Ein Uniper-Sprecher sagte am Dienstag, etwaige eingezogene Beträge würden abzüglich bestimmter Kosten an die Bundesregierung weitergeleitet. Der Bund hatte 2022 für Uniper ein Hilfspaket in Höhe von 13,5 Milliarden Euro geschnürt. Uniper zahlte im ersten Quartal 2,6 Milliarden Euro an den Bund und damit nun insgesamt 3,1 Milliarden Euro zurück.

Der Energiekonzern sieht nach einem Gewinnrückgang ein Ende der Einbußen im Gasgeschäft. Uniper fuhr im abgelaufenen Quartal einen Konzernüberschuss von 82 Millionen Euro ein, knapp ein Sechstel der Summe von 477 Millionen aus dem Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis zeige noch deutliche Effekte im Gasgeschäft aus dem Krisenjahr, erläuterte Finanzchefin Jutta Dönges. Diese sollten aber am Ende dieses Jahres überwunden sein.

Uniper hatte bereits vorläufige Zahlen für den Jahresauftakt veröffentlicht und auch die Prognose für 2025 bekräftigt. Danach soll das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) auf 0,9 bis 1,3 Milliarden Euro schrumpfen, von 2,61 Milliarden Euro im Jahr 2024.

(Bericht von Tom Käckenhoff und Christoph Steitz, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich an die Redaktionsleitung unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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