Buchhändler Thalia kauft zwei Spielwaren-Firmen

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Spielzeug

Hagen/Schrobenhausen (dpa) - Der Buchhändler Thalia verstärkt seine Ambitionen am Spielwaren-Markt. Nachdem das Unternehmen aus Hagen im vergangenen Jahr erstmals ein Spielzeug-Geschäft übernommen hatte - den Einzelhändler Mukk mit einem großen Standort in Münsters Altstadt, so gab Thalia nun eine deutlich größere Akquisition bekannt: Die Buchhandelskette übernimmt zum Oktober 2025 die Spielwaren Krömer GmbH und die Toysino GmbH. Nur die Zustimmung der Kartellbehörden steht dafür noch aus.

Beide Firmen haben dieselben Eigentümer, und zwar die Brüder Christian und Daniel Krömer. Ihr Firmensitz ist bislang im bayerischen Schrobenhausen. Krömer hat 18 Filialen in Bayern und Toysino deutschlandweit 21. Toysino hieß früher myToys, die Krömer-Brüder hatten die stationären myToys-Geschäfte erst 2023 vom Handelskonzern Otto übernommen und zu Toysino umfirmiert.

Thalia möchte alle 39 Geschäfte von Krömer/Toysino weiterbetreiben, die dortigen Arbeitsplätze bleiben den Angaben zufolge erhalten. Zum Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die bisherigen Inhaber und Geschäftsführer der beiden Firmen, die Krömer-Brüder, geben zwar ihre kompletten Firmenanteile an Thalia ab, dafür bekommen sie aber Jobs bei Thalia und übernehmen das neue Segment Spielwarenfachhandel in führender Funktion.

Strukturwandel im Spielwaren-Markt

Thalia ist schon lange kein reiner Buchhändler mehr, vielmehr bietet die Firma in auch Schreibwaren, Kalender und Geschenkartikel wie etwa Tassen an. Auch Spielwaren hat Thalia bereits in seinem Sortiment, mit der Übernahme von Krömer/Toysino wird dieser Geschäftsbereich ausgeweitet. Eine Firmensprecherin sagte, die übernommenen Firmen hätten bereits Kinderbücher im Sortiment. Zur weiteren Positionierung von Kinderbüchern in den Geschäften werde Thalia seine Expertise einbringen. Es sei aber nicht geplant, in den Läden auch Erwachsenen-Bücher anzubieten.

Der Spielwaren-Einzelhandel ist im Umbruch. Viele Eltern kaufen Kuscheltiere, Sandkasten-Bagger, Kinderbücher und Plastik-Spielfiguren nicht mehr in Geschäften in der Innenstadt, sondern online. Das bekommen die stationären Einzelhändler zu spüren, viele geben auf und machen dicht. Drogeriemärkte wie Müller oder dm wollen die frei werdende Angebotslücke füllen, indem sie ebenfalls Spielwaren anbieten. Mit Thalia bringt sich nun ein weiteres großes Unternehmen in Stellung, um mit Spielwaren mehr Geschäft zu machen.

«Spielwaren Krömer und Toysino sind zwei bestens etablierte Player im deutschen Spielwarenfachhandel», sagt Thalia-Chef Ingo Kretzschmar. «Viele klassische Spielwarenhändler ziehen sich vielerorts aus den Innenstädten zurück - dieser Entwicklung wollen wir aktiv entgegenwirken und mit attraktiven Läden als Ankerpunkte im urbanen Raum präsent bleiben.»

Christian Krömer sagte, er glaube fest daran, «dass die Kombination aus unserer Spielwaren-Kompetenz und der Infrastruktur von Thalia den Kundinnen und Kunden spürbare Vorteile bringen wird - und unseren Teams eine zukunftssichere Perspektive bietet».

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