RTL startet mit Umsatzminus ins Jahr - Werbeflaute bremst

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Berlin (Reuters) - Die Konjunkturflaute und ein schwächeres Geschäft bei der Produktionstochter Fremantle haben den Fernsehkonzern RTL zum Jahresstart belastet.

Der Umsatz fiel im ersten Quartal um zwei Prozent auf 1,29 Milliarden Euro, wie die RTL Group am Donnerstag mitteilte. Allein bei Fremantle gab es ein Minus von 5,6 Prozent. Das europäische Fernsehunternehmen will aber seine Ziele für das Gesamtjahr nach wie vor erreichen. "Sollten die Werbeeinnahmen in den kommenden Monaten hinter den Erwartungen zurückbleiben, würden wir entsprechend Kosten senken", sagte RTL-Chef Thomas Rabe. "Wir sind zuversichtlich, dass sich das von der neuen Bundesregierung angekündigte Investitionsprogramm mittelfristig positiv auf das Bruttoinlandsprodukt, den privaten Konsum und die Werbeausgaben auswirken wird."

Gewinnzahlen für Januar bis März veröffentlichte RTL wie üblich nicht. Für 2025 peilt die Tochter des Bertelsmann-Konzerns beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebita) weiter 780 Millionen Euro an, nach 721 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Der Umsatz soll um rund drei Prozent auf 6,45 Milliarden Euro steigen, angetrieben durch das Streaming-Geschäft. Die im Börsenindex MDax gelisteten RTL-Aktien notierten am Vormittag 1,2 Prozent im Plus.

STREAMING-GESCHÄFT WÄCHST

Im ersten Quartal sanken die Werbeerlöse mit klassischem linearem Fernsehen um vier Prozent - was der Anstieg der digitalen Werbeumsätze um 29 Prozent allerdings ausgleichen konnte. Die noch deutlich kleineren Streamingumsätze legten ebenfalls um 29 Prozent auf 111 Millionen Euro zu. Die Zahl der Streaming-Abonnenten stieg per Ende März um 18,5 Prozent auf 7,1 Millionen. "Wir sind auf dem besten Weg, im Jahr 2026 im Streaming-Geschäft profitabel zu werden", sagte Rabe.

Die Konzernmutter Bertelsmann spürte zwar auch das "weltweit herausfordernde wirtschaftliche Umfeld, konnte aber wegen ihrer breiten Aufstellung den Umsatz steigern. Er kletterte um 2,9 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro bei dem Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen. Treiber waren weniger RTL, sondern die Verlagstochter Penguin Random House, der Dienstleister Arvato, die Bildungs- und die Investmentsparte. "Der Jahresauftakt verlief vielversprechend", sagte Rabe, der seit 2012 auch Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann ist. "Bertelsmann blickt dank seiner breiten geschäftlichen und geografischen Aufstellung auf ein gutes erstes Quartal mit fortgesetztem Umsatzwachstum zurück." Das Unternehmen bekräftigte seine Prognose für 2025.

(Bericht von Klaus Lauer, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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