Klingbeil trifft erstmals US-Finanzminister - Themen Handelskrieg und Ukraine

Banff (Reuters) - Der neue Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hat erstmals seinen US-Amtskollegen Scott Bessent getroffen, der von US-Präsident Donald Trump mit wichtigen Verhandlungen im Handelsstreit beauftragt ist.
"Das Gespräch fand unter vier Augen statt und war ein offener, konstruktiver Austausch", erfuhr Reuters am Mittwoch aus dem Umfeld des Bundesfinanzministeriums. "Es ging länger als geplant." Bessent habe Klingbeil nach Washington eingeladen.
Beide Spitzenpolitiker trafen sich am Rande des G7-Finanzministertreffens im kanadischen Banff. SPD-Chef Klingbeil habe die Bedeutung enger transatlantischer Beziehungen betont, hieß es in Kreisen der deutschen G7-Delegation weiter. Die jüngsten Handelsstreitigkeiten seit dem Wiedereinzug Trumps ins Weiße Haus sollten zum Wohle aller schnellstmöglich beigelegt werden. Sonst seien Unternehmen und Arbeitsplätze auf beiden Seiten des Atlantiks bedroht.
Trump hatte im April gegen fast alle Handelspartner hohe Sonderzölle erlassen. Ein Teil davon wurde dann aber wieder ausgesetzt für 90 Tage, um Zeit für Verhandlungen zu haben. Klingbeil hatte bereits vor den G7-Beratungen gesagt, Deutschland und die EU seien an einer Einigung auf dem Verhandlungsweg interessiert. Laut Delegationskreisen forderte Klingbeil im Gespräch mit Bessent zudem, die Gruppe der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7) müsse sich unverändert klar an die Seite der von Russland überfallenen Ukraine stellen. Die USA drängen auf Friedensverhandlungen und hatten zuletzt damit gedroht, ihre Hilfen für die Ukraine einzustellen.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)