Russland setzt massiven Angriff auf Ukraine fort

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(Reuters) - Russland hat die Ukraine deren Angaben zufolge die dritte Nacht in Folge massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen.

Das sei der bislang größte Drohnenangriff gewesen, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Der Luftalarm in Kiew habe sechs Stunden gedauert, erklärte Tymur Tkatschenko, Chef der Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt, am Montagmorgen. In einem Stadtbezirk habe es Schäden gegeben. Verletzt worden sei niemand. Von Russland gab es keine Stellungnahme zu den Angaben. Einen Tag zuvor waren bei dem bis dato größten Luftangriff des Krieges mindestens zwölf Menschen getötet worden, Dutzende wurden verletzt. US-Präsident Donald Trump verurteilte die Luftangriffe und drohte Russlands Präsident Wladimir Putin mit weiteren Sanktionen.

"Er ist völlig durchgedreht!", schrieb Trump nach den massiven russischen Luftangriffen auf die Ukraine vom Wochenende in sozialen Medien. "Ich weiß nicht, was zum Teufel mit Putin passiert ist. Ich kenne ihn schon sehr lange. Ich bin immer gut mit ihm ausgekommen. Aber jetzt schickt er Raketen in Städte und tötet Menschen, und das gefällt mir überhaupt nicht. Wir sind mitten in den Gesprächen und er schießt Raketen auf Kiew und andere Städte", sagte Trump am Sonntag.

In der Nacht zu Montag feuerte Russland nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe 355 Drohnen und neun Raketen auf die Ukraine ab. In der Nacht zuvor waren es 298 Drohnen und 69 Raketen gewesen. Ein zahlenmäßig derart schweres Bombardement hatte es in dem mehr als dreijährigen Krieg noch nicht gegeben. Es ereignete sich kurz vor Abschluss eines größeren Gefangenenaustausches.

BRÄNDE UND ZERSTÖRUNG

Bei den Angriffen in der Nacht zu Montag sei die Region Kiew Ziel eines kombinierten Drohnen- und Raketenangriffs gewesen, teilte die Militärverwaltung der Region mit. Es wurden Schäden in drei Bezirken der Region gemeldet. Dem ukrainischen Katastrophenschutz zufolge haben russische Drohnenangriffe in der südlichen Region Odessa Brände und Zerstörungen in Privathaushalten verursacht. Regionalgouverneur Oleh Kiper sagte, bei dem Angriff sei ein 14-jähriger Junge verletzt worden. In der westlichen Region Tschemelnyskij gab es nach Angaben des dortigen Gouverneurs Schäden an Wohnhäusern und Unternehmen.

Vorläufigen Informationen zufolge gab es jedoch keine zivilen Opfer. Im Nordosten der Ukraine erklärte der Gouverneur der Region, dass Charkiw und seine Umgebung von Russland angegriffen würden und in einigen Bezirken Explosionen zu hören gewesen seien. Der Gouverneur der zentralen Region Tscherkassy sagte, dass in der Nacht 25 russische Drohnen in der Region abgefangen worden seien. Berichte über Verletzte oder Schäden gebe es bislang nicht.

Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten haben - bislang vergeblich - versucht, Russland zur Unterzeichnung eines 30-tägigen Waffenstillstands zu bewegen, um ein Ende des Krieges auszuhandeln. Auch die USA setzen sich dafür ein. Am Sonntag hatten Russland und die Ukraine den Abschluss des dreitägigen Gefangenenaustausches gemeldet. Auf beiden Seiten kamen insgesamt jeweils 1000 Kriegsgefangene frei. Trump kritisierte aber auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er tue "seinem Land keinen Gefallen, wenn er so redet, wie er es tut. Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme, das gefällt mir nicht und er sollte besser damit aufhören", schrieb Trump in sozialen Medien.

(Bericht von Anna Pruchnicka, bearbeitet von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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