Trump plant Entzug von zugesagten Fördergeldern für Harvard

Washington (Reuters) - US-Präsident Donald Trump erwägt nach dem versuchten Aufnahmestopp für ausländische Studenten bei Harvard nun den Entzug von bereits zugesagten Fördergeldern an die Elite-Hochschule.
"Ich überlege, der sehr antisemitischen Harvard-Universität drei Milliarden Dollar an Fördergeldern zu entziehen und sie an Berufsschulen im ganzen Land zu verteilen", schrieb Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social am Montag. Harvard und die US-Regierung reagierten zunächst nicht auf eine Anfrage um Stellungnahme.
Damit spitzt sich der Streit zwischen der US-Regierung und Harvard weiter zu. Nachdem das Bildungsministerium bereits Fördergelder in Milliardenhöhe auf Eis gelegt hatte, drohte Trump im April auch noch mit dem Entzug von Steuervorteilen. Am Donnerstag hatte US-Heimatschutzministerin Kristi Noem angeordnet, dass Harvard keine neuen Studenten aus dem Ausland mehr annehmen darf. Zur Begründung hieß es, die Universität fördere Gewalt und Antisemitismus und arbeite mit der Kommunistischen Partei Chinas zusammen.
Zwar setzte ein Gericht am Freitag die Anordnung aus, doch die Verunsicherung unter den eingeschriebenen Studenten aus dem Ausland ist groß. Diese hätten andernfalls die Uni wechseln müssen oder ihre studentische Aufenthaltserlaubnis verloren. Für die Uni sind sie über die Studiengebühren zudem eine wichtige Finanzquelle. Im laufenden Studienjahr haben sich fast 6800 internationale Studenten eingeschrieben, ein Anteil von etwa 27 Prozent.
(Bericht von David Shepardson und Jasper Ward, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)