IWF sieht Wachstumsaussichten Großbritanniens rosiger - trotz Zollgewitter

London (Reuters) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Großbritannien leicht angehoben.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte demnach um 1,2 Prozent zulegen, wie der IWF am Dienstag mitteilte. Im April hatte er nur ein Plus von 1,1 Prozent veranschlagt. "Diese Korrekturen spiegeln die starke BIP-Entwicklung im ersten Quartal wider und zeigen die Widerstandsfähigkeit der britischen Wirtschaft trotz des komplexen externen Umfelds", sagte IWF-Experte Luc Eyraud in London. Für 2026 behielt der IWF seine Prognose eines Wachstum von 1,4 Prozent bei - und dies trotz des Gegenwinds durch US-Zölle.
Großbritannien hat ein Handelsabkommen mit den Vereinigten Staaten abgeschlossen, dennoch bleiben die Zehn-Prozent-Zölle der USA gegen das Vereinigte Königreich bestehen. Der IWF erklärte, das im Vergleich zu 2025 stärkere Wachstum im Jahr 2026 spiegele sich in der Aussicht auf niedrigere Leitzinsen, höhere Vermögens- und Immobilienpreise, einen stärkeren Konsum sowie die von Finanzministerin Rachel Reeves angekündigten höheren öffentlichen Ausgaben wider. Der IWF geht davon aus, dass die Bank of England die Leitzinsen vierteljährlich um einen Viertelprozentpunkt senken wird, bis sie auf ein Niveau von etwa drei Prozent fallen. Derzeit liegt der Leitzins bei 4,25 Prozent.
(Bericht von David Milliken, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)