Baustoffkonzern

Heidelberg Materials legt die Latte bei Rendite höher

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials hat sich ehrgeizigere Ziele zu Profitabilität und Klimaschutz bis 2030 gesetzt.

Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROIC) soll auf zwölf Prozent zulegen, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch zu seinem Kapitalmarkttag mit. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen das vor drei Jahren gesteckte Ziel für 2030 von zehn Prozent mit 9,9 Prozent schon fast erreicht. Das operative Ergebnis (RCO) soll ab diesem Jahr um sieben bis zehn Prozent jährlich steigen, nach sechs Prozent Zuwachs 2024.

Vorstandschef Dominik von Achten erklärte, es gebe fünf globale Trends, die mit der "größten Investitionswelle aller Zeiten" die Nachfrage nach Baustoffen antrieben: die Energiewende, die Erneuerung von Infrastruktur, Wohnungsbau, der Bau von Rechenzentren aufgrund der Digitalisierung sowie die Modernisierung im Verteidigungssektor. Die Aussicht auf Wachstumsimpulse durch das von der Bundesregierung angekündigte Investitionspaket für Infrastruktur über 500 Milliarden Euro beflügelte auch die Aktie des Dax-Konzerns, die im Jahresvergleich zuletzt 53 Prozent auf rund 180 Euro zulegte.

Enorme Nachfrage erwartet

"Das sind fünf entscheidende Wellen, von denen wir als Unternehmen übergreifend profitieren", sagte von Achten der Nachrichtenagentur Reuters. "Das ist schon eine enorme Nachfrage, die da kommt." Der zweitgrößte Zementhersteller weltweit nach Holcim rechnet dank der Megatrends mit steigendem Absatz von Zement, Sand und Kies, nachdem das Volumen in den vergangenen drei Jahren geschrumpft war.

Auch weitere Kosteneinsparungen sollen helfen, schneller und nachhaltiger zu wachsen. So kündigte von Achten an, in Europa weitere Klinkerwerke zu schließen. Zuvor hatte das Unternehmen bereits fünf der kosten- und energieintensiven Anlagen stillgelegt, so etwa in Hannover, Leimen und Mainz.

Ziel ist es, in Europa einen deutlichen Sprung in der Marge zu machen.

Vorstandschef Dominik von Achten

"Wir nehmen Kapazität da raus, wo die Produktion besonders kosten- und CO2-intensiv ist, nämlich beim Klinker." Die Investitionen wollen die Kurpfälzer unterdessen nur um 200 Millionen auf 1,3 Milliarden Euro durchschnittlich im Jahr erhöhen.

In führender Position branchenweit sieht sich Heidelberg Materials in Sachen CO2-Reduktion. Im norwegischen Brevik, wo auch der Kapitalmarkttag stattfindet, geht im Juni die weltweit erste industrielle Anlage zur Abscheidung von CO2 bei der Zementproduktion in Betrieb.

Die Nettoemissionen pro Tonne zementartigen Materials sollen bis 2030 auf weniger als 400 Kilogramm sinken, bisher waren 400 Kilogramm die Zielmarke. Mehr als die Hälfte der Produkte sollen bis Ende des Jahrzehnts nachhaltig sein. Im vergangenen Jahr war der CO2-Ausstoß um 1,3 Prozent auf 527 Kilogramm gesunken - durch einen höheren Anteil nachhaltiger Brennstoffe, mehr Energieeffizienz und einen verringerten Klinkeranteil am Zement.

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