UN: Gazastreifen ist der hungrigste Ort der Welt

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Berlin (Reuters) - Die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens ist nach Einschätzung der Vereinten Nationen von einer Hungersnot bedroht.

Israel blockiere die Lieferung von humanitärer Hilfe in das Küstengebiet fast vollständig, teilte das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) am Freitag mit. Es gelangten fast keine verzehrfertigen Nahrungsmittel in den Gazastreifen, erläuterte ein Sprecher. Es sei der hungrigste Ort der Welt.

Lediglich 600 von 900 Lastwagen mit Lebensmitteln hätten überhaupt die Genehmigung erhalten, bis zur Grenze zum Gazastreifen zu fahren. Vor dort aus sei es dann aber aufgrund bürokratischer und sicherheitstechnischer Hindernisse praktisch unmöglich, die Hilfsgüter sicher in die Region zu bringen. Es sei zwar gelungen, Mehl in das Gebiet zu bringen. "Das ist aber nicht essbar, oder? Es muss verarbeitet werden", sagte der OCHA-Sprecher Jens Laerke. "100 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens sind von einer Hungersnot bedroht."

Israel hatte seine Blockade für Hilfslieferungen der UN nach gut elf Wochen aufgegeben. Die Lage ist Beobachtern zufolge jedoch katastrophal. Die private Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die von den USA und Israel unterstützt wird, ist umstritten. Sie begann diese Woche mit der Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen und eröffnete dafür am Donnerstag ein drittes Verteilzentrum. Am Dienstag kam es zu Tumulten als Tausende Palästinenser zu den Verteilpunkten eilten.

(Bericht von Thomas Escritt, geschrieben von Kerstin Dörr, redigiert von Christian Rüttger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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