Uni Michigan: Verbraucherlaune stabilisiert sich im Mai

Washington (Reuters) - Die Stimmung der US-Konsumenten hat sich im Mai überraschend stabilisiert.
Das Barometer für das Verbrauchervertrauen verharrte auf dem Vormonatswert von 52,2 Zählern, wie die Universität Michigan am Freitag zu endgültigen Ergebnissen ihrer Umfrage mitteilte. In vorläufigen Zahlen war noch von einem Rückgang auf 50,8 Punkten die Rede. Laut Umfrageleiterin Joanne Hsu hat die vorläufige Beruhigung an der Zollfront zur Stabilisierung der Stimmung beigetragen - so die vorübergehende Aussetzung einiger Zölle auf chinesische Waren.
Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 6,6 Prozent. Im April hatten sie noch einen Wert von 6,5 Prozent veranschlagt. Zugleich sanken die langfristigen Inflationserwartungen von 4,4 Prozent im April auf 4,2 Prozent im Mai.
Die Fed strebt bei der Teuerungsrate einen Wert von zwei Prozent an, dem sie mittlerweile recht nahe gekommen ist. Dabei achten die Währungshüter um Zentralbank-Chef Jerome Powell besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf die persönlichen Ausgaben der Konsumenten bezogen ist. Der auf diesem Modell basierende sogenannte PCE-Index legte im April zum Vorjahresmonat um 2,1 Prozent zu, schrammte damit also nur knapp an der Zielmarke der Notenbank von 2,0 Prozent vorbei.
Die Rechtmäßigkeit der von US-Präsident Donald Trump betriebenen Zollpolitik, die auf höhere Handelshürden zum Schutz der heimischen Wirtschaft setzt, wird derzeit von der US-Justiz geprüft. Die höheren Zölle könnten nach Ansicht vieler Fachleute für steigende Preise sorgen. Auch die Notenbank Federal Reserve treibt diese Sorge um, wie die Protokolle der jüngsten Zinssitzung zeigen. Sie schiebt Zinssenkungen auf die lange Bank, bis sie mehr Klarheit über die volkswirtschaftlichen Folgen der Handelspolitik hat.
(Bericht von Büro Washington, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)